Mettmann Auf dem Elisabeth-Pfad

Düsseldorf · Michael John und Joachim Hornung pilgern von Frankfurt nach Marburg. Die Mettmanner sind sieben Tage unterwegs und lernen viele nette Menschen auf ihrem Weg kennen.

"Es war ein tolles Erlebnis", sagen Michael John (39) und Joachim Herning (57). Die beiden Mettmanner sind von Frankfurt bis nach Marburg den St. Elisabeth-Pfad gewandert. Dabei haben sie 160 Kilometer in sieben Tagen bewältigt. Inspiriert von Hape Kerkeling und seinem Buch "Ich bin dann mal weg" und in besonderer Verbundenheit zur Namenspatronin des St. Elisabeth-Hauses, ein Altenpflegeheim, in dem die beiden Pilger arbeiten, hatten sie sich auf den Weg gemacht.

Mit Rucksack und Pilgerstab

"Ich hatte einen Bericht über den St. Elisabeth-Pfad gelesen. Da ich ohnehin einmal im Jahr auf Wandertour in den Bergen bin, habe ich mich entschlossen, diesen Weg zu gehen", sagt Joachim Hornung. Er, der in der Buchhaltung des St. Elisabethhauses arbeitet, fand im Pfleger Michael John einen willkommenen Partner.

Mit Rucksack und Pilgerstab reisten sie zunächst per Bahn von Mettmann nach Frankfurt. Die dortige Deutschordenkirche war der Startpunkt. Am 1. Tag ging's nach Oberursel und dann am zweiten Tag weiter nach Usingen. "Wir sind die meiste Zeit durch Wald und Flur gezogen", sagt Hornung.

Nicht immer haben sich die Beiden unterhalten. "Manchmal haben wir auch nur geschwiegen", erinnert sich Michael John. Sie übernachteten auf ihrer Wanderschaft in Gemeindehäusern und einmal im Kloster Altenberg. Sie schliefen auf dem Fußboden. Die Isomatte war ihre Matratze, der Schlafsack ihr Daunenbett.

Auf ihrer Pilgertour sprechen sie mit Menschen, die ihnen entgegen kommen, mit Dorfbewohnern und mit zwei Frauen, die ebenfalls den St. Elisabethpfad — allerdings nur einen Abschnitt — bewältigen. "Die Menschen sind überall freundlich gewesen, haben gefragt, wohin wir wollen. Wir sind überall herzlich aufgenommen worden", berichtet John. Auf ihrem Weg nach Marburg gingen sie in Kirchen und hielten eine jeweils kurze Andacht. Ein kleines Frühstück, zu Mittag ein Müsli oder eine Dauerwurst und am Abend ein "normales Essen" in einem Gasthof. Das reichte den beiden. "Wir haben erlebt, dass man nicht viel braucht. Die Ansprüche sind kleiner geworden", sagt Joachim Hornung. Als sie in Marburg ankamen und am Heiligen Schrein der St. Elisabeth in der ältesten gotischen Kirche Deutschlands standen, waren sie tief bewegt. "Wir waren froh, es geschafft zu haben und von der Stimmung in der St. Elisabeth-Kirche ergriffen", sagt Michael John.

Der Elisabeth-Pfad führt in einem zweiten Teil von Eisenach nach Marburg. "Ich glaube, wir werden diesen Weg ebenfalls zusammen gehen", sagt Hornung. Und Michael John, der sein Pilgerkreuz um den Hals trägt, nickt. "Ich bin bestimmt wieder dabei."

(RP)
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