Wülfrath Asbest in alter Holzwand

Wülfrath · Der Abbau der Schallschutzwand hat begonnen. Der Verkehr wird auf zwei verengten Spuren vorbeigeführt. Asbesthaltige Matten werden in Plastiksäcken entsorgt. Die Arbeiten dauern bis Oktober.

Die marode Lärmschutzwand an der Mettmanner Straße ("Eiskanal") wird seit gestern abgebaut. An dem Kreisverkehr zugewandten Ende konnten Autofahrer und Passanten zwei weiß gekleidete Arbeiter beobachten. Sie trugen Schutzanzüge, Atemmasken und Handschuhe. Damit sich Anwohner bei dem Anblick nicht erschrecken, hatte die vom Landesbetrieb Straßen beauftragte Fachfirma sie vor 14 Tagen angeschrieben: "Da die in der Lärmschutzwand eingebauten Platten geringfügig asbesthaltig sein können, sind wir vom Gesetzgeber verpflichtet, unseren Monteuren vor Ort besondere Schutzmaßnahmen zu gewährleisten." Inzwischen steht fest, dass die Matten zwischen der Holzverschalung asbesthaltig sind. Dies sei einigen Anwohnern auch bekannt, weiß Karl-Heinz Buhles, Bauleiter der Firma AS Lärmschutz, aus Gesprächen. "Die Anwohner sind froh, dass die alte Wand endlich erneuert wird."

In Plastiksäcken verpackt

Doch bevor es so weit ist, muss die mehr als 30 Jahre alte und 300 Meter lange Schallschutzwand abgebaut werden. Wegen des Asbests kann sie nicht mit schwerem Gerät abgerissen werden. Stück für Stück werden die Holzelemente entfernt. Bevor die Matten herausgelöst werden, wird eine Seite mit einem Faserbindemittel besprüht. Dann werden sie herausgenommen und von der anderen Seite besprüht. Sind die Matten getrocknet, werden sie luftdicht in Plastiksäcken verpackt und zu einer Spezialentsorger-Firma gebracht.

Die Demontage wird zwei Wochen dauern. Der Verkehr soll auf Vorschlag der Baufirma auf zwei verengten Fahrspuren an den Arbeiten vorbeigeführt werden. Ob auf eine mit einer Baustellenampel geregelte einspurige Verkehrsführung ganz verzichtet wird, ist beim Landesbetrieb Straße noch nicht entschieden.

Der Aufbau der neuen Lärmschutzwand wird bis Ende September/Anfang Oktober dauern. 125 Stahlträger mit Fußplatte müssen aufgestellt werden. Für die Halterung müssen 400 Löcher gebohrt werden (bis zu 20 Zentimeter tief). Zwischen den in zwei Meter Abstand stehenden Trägern werden die Holzelemente montiert. Im Katalog der Firma werden sie als "beidseitig hochabsorbierende sowie reflektierende Wandsysteme" beschrieben.

Die Erneuerung ist dringend erforderlich, denn die alte Lärmschutzwand an der Landstraße 403 ist schon lange marode. Sie war Ende der 70er Jahre an dem Straßenstück angelegt worden, das zur Entlastung der Innenstadt als Tangente gebaut worden war – im Volksmund wegen der schrägen Betonstützwand "Bobbahn" und "Eiskanal" genannt. Immer wieder waren Elemente aus der Holzwand herausgefallen, irgendwann rechnete sich das Reparieren nicht mehr.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort