Mettmann Anwohner-Proteste haben sich gelegt

Mettmann · Seit die Mettmanner Tafel im Juli vergangenen Jahres in die Räume der ehemaligen Gaststätte "Zum Schnabel" an der Römerstraße umgezogen ist, mussten die Verantwortlichen mit einigen Schwierigkeiten kämpfen.

 Anwohner der Römerstraße hatten sich anfangs beschwert – unter anderem wegen der langen Warteschlange vor dem Tafel-Lokal.

Anwohner der Römerstraße hatten sich anfangs beschwert – unter anderem wegen der langen Warteschlange vor dem Tafel-Lokal.

Foto: Janicki

Die anfänglichen Probleme mit den Nachbarn haben sich inzwischen gelegt, sagt Gisela Fleter, Leiterin der Mettmanner Tafel. Die Anwohner mussten sich zunächst damit anfreunden, dass die Essensausgabe für immerhin mehr als 120 Menschen jetzt in dem Wohngebiet der Römerstraße stattfindet und sich somit zweimal pro Woche viele Menschen auf der Straße tummeln. "Mittlerweile ist unser Verhältnis zu den Nachbarn ganz in Ordnung", sagt Gisela Fleter. "Wir versuchen, keinen Anlass für Beschwerden zu liefern."

Auf lange Sicht soll die Einführung fester Zeitblöcke für die Gäste die Wartezeiten auf der Straße verkürzen. Die Umsetzung dieses Plans scheiterte aber bisher. "Wir haben uns bereits bei anderen Tafeln über dieses System informiert", erklärt Gisela Fleter. Bisher sei man aber noch nicht dazu gekommen, an der Einführung der Zeitblöcke für Mettmann zu arbeiten. "Es kam in den letzten Monaten ständig etwas dazwischen: Ehrenamtliche Helfer sind ausgeschieden, dann musste der Lieferwagen repariert werden —da ist es kein Wunder, wenn sich die Planungen etwas verzögern", betont Gisela Fleter. Der strenge Winter machte den Mitarbeitern der Tafel ebenfalls zu schaffen. "Wegen des Dauerfrosts hat es gedauert, bis wir das neue Hinweisschild anbringen konnten. Jetzt hängt es aber", so die Leiterin der Tafel. Trotz aller Schwierigkeiten haben sie sowie die anderen Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer aber auch einiges geschafft: Die kompletten Kosten des letzten Jahres konnten gedeckt werden. Für dieses Jahr hofft Gisela Fleter auf viele neue Sponsoren und Helfer, die sich ehrenamtlich für die Tafel engagieren wollen.

Die Zahl der Bedürftigen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. "Vor sechs Jahren haben wir einmal in der Woche ein paar Laibe Brot an zehn bis 20 Menschen verteilt", erinnert sich Diakoniegeschäftsführer Michael Reichelt. Heute habe die Mettmanner Tafel eine ganz andere Dimension und Logistik angenommen, rund 30 ehrenamtliche Helfer sind nötig, um die Arbeit zu bewältigen. Gut 30 000 Euro hat die Diakonie in die Sanierung der Räume an der Römerstraße gesteckt. Den laufenden Etat, der sich wegen der größeren Räume und immer mehr Bedürftigen mit dem Einzug in die Römerstraße auf die aktuell rund 30 000 Euro jährlich verdreifacht hat, sichern Sponsoren. Allein die Maria-Nenninghoven-Stiftung stellt mit 12 000 Euro pro Jahr die Miete. Die evangelische Kirchengemeinde zahlt noch einmal 10 000 Euro.

(rab)
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