Neue Corona-Testzentren in Ratingen und Hilden Ansturm auf Drive-in bleibt vorerst aus

Kreis Mettmann · 25 Menschen lassen sich am Mittwoch nach Überweisung durch den Arzt an der neuen Abstrichstation am Hildener Berufskolleg testen. Auch in der Corona-Praxis bleibt es eher ruhig. Kommende Woche wird sich das wohl ändern.

 Ein DRK-Mitarbeiter reicht Teströhrchen und Anleitung durch das Autofenster. Die Patienten müssen den Rachenabstrich selbst vornehmen.

Ein DRK-Mitarbeiter reicht Teströhrchen und Anleitung durch das Autofenster. Die Patienten müssen den Rachenabstrich selbst vornehmen.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Der blaue Kombi rollt langsam durchs Holterhöfchen, die Fahrerin findet nach kurzer Suche das Schild zur „Probenentnahme“, biegt auf den Lehrerparkplatz des Berufskollegs und wird an der Einfahrt zum am Mittwoch eingerichteten Corona-Drive-in von einer Mitarbeiterin des Kreises aufgehalten. Diese prüft schnell das Kennzeichen, dann darf die Frau im blauen Kombi weiterfahren.

Auf dem Gelände des Hildener Berufskollegs am Holterhöfchen betreibt der Kreis seit Mittwoch die Abstrichstation und eine Corona-Praxis. Auch in Ratingen sind zeitgleich ein Abstrich-Drive-in und eine Corona-Fieberpraxis an den Start gegangen. Der Ansturm blieb an beiden Stationen am ersten Tag aus: „Noch war nicht viel los“, erklärt ein Mitarbeiter in der Corona-Praxis.

Alle Patienten hatten sich zuvor telefonisch angemeldet und einen Termin vereinbart, so, wie vom Kreis gewünscht. Ohne Termin stand niemand vor der Türe – er wäre auch nach Hause geschickt worden, denn ohne vorherige telefonische Anmeldung wird niemand untersucht.

 Skurril: Aus Sorge vor Einbruch und Diebstahl hängt an der Diagnosestation am EVK Mettmann ein Schild: nachts wird hier ausgeräumt.

Skurril: Aus Sorge vor Einbruch und Diebstahl hängt an der Diagnosestation am EVK Mettmann ein Schild: nachts wird hier ausgeräumt.

Foto: Alexandra Rüttgen

Am Vormittag schaut sich Landrat Thomas Hendele die Praxis in den Schulräumen an, bedankt sich bei den Mitarbeitern. Ein Arzt ist zu den Öffnungszeiten vor Ort, er wird von weiteren Mitarbeitern unterstützt. Es gibt einen Empfangsbereich, mehrere Untersuchungsräume, einen Wartebereich mit ausreichend Sicherheitsabstand – Eingang und Ausgang sind voneinander getrennt.

Die Frau im blauen Kombi fährt an Absperrgittern vorbei und hält vor einem Tor. Dort wartet ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Nachdem die Daten abgeglichen sind, reicht sie der Fahrerin das Testkit und einen Anleitungszettel ins Auto. „Wie mache ich einen Abstrich in der Mundhöhle“, steht dort. „Öffnen Sie Ihren Mund weit. Streichen Sie mit dem Tupfer mehrfach über die Mundschleimhaut (nicht die Zunge, nicht die Zähne, nicht die Lippen) im hinteren Teil der Mundhöhle. Um Würgereflex zu vermeiden, können Sie dabei tief ausatmen.“ Danach kommt der Tupfer wieder in das Röhrchen. Die DRK-Mitarbeiterin übernimmt das Röhrchen. Später am Tag kommt ein Bote des Testlabors vorbei und holt die Röhrchen ab.

„Wir rechnen damit, dass sowohl Corona-Praxis als auch Abstrichstation erst kommende Woche unter Volllast laufen“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Diese Woche müsse sich erst noch herumsprechen, wie potenziell Erkrankte einen Termin vereinbaren können. Dann sollen bis zu 70 Menschen in Hilden getestet werden. Weitere 70 können in der ebenfalls am Mittwoch in Betrieb genommene Drive-in-Station in Ratingen getestet werden.

„Mit den rund 60 Tests, die momentan täglich an der bereits seit langem etablierten Teststation am Evangelischen Krankenhaus (EVK) Mettmann durchgeführt werden, kommen wir im Kreis Mettmann auf rund 200 Tests pro Tag“, erklärt Daniela Hitzemann. Die Diagnosestation am EVK ist damit ausgelastet. Den Flaschenhals bilden die Laborkapazitäten: Nach ihnen müssen sich die Kapazitäten der Teststationen ausrichten. Erst als klar war, dass Labore die zusätzlichen Tests auch auswerten können, hat der Kreis die zusätzlichen Testungsstellen eingerichtet.

Die Frau im blauen Kombi startet nach weniger als fünf Minuten wieder den Motor und fährt davon. Mit einem Ergebnis ihres Test kann sie innerhalb eines Tages rechnen.

Die Corona-Praxis in Ratingen hat ebenso wie die Entnahmestelle in Ratingen – beide sind auf dem Gelände des Berufskollegs eingerichtet – von montags bis freitags jeweils von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

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