Mettmann/Erkrath/Wülfrath Angst vor Terror: Städte schützen Züge

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Wenige Wochen vor den Karnevalszügen in Mettmann, Erkrath und Wülfrath haben die Städte und die Polizei Konzepte erstellt. Wichtigste Nachricht: Alle Züge finden statt.

 Fröhlich und unbeschwert feiern wollen die Narren auch in diesem Jahr in Mettmann. Die Sicherheitsvorkehrungen für die Züge sind sehr hoch.

Fröhlich und unbeschwert feiern wollen die Narren auch in diesem Jahr in Mettmann. Die Sicherheitsvorkehrungen für die Züge sind sehr hoch.

Foto: DJ

Die Bilder des Sattelschleppers, der von einem Attentäter gesteuert vor wenigen Wochen in eine Menschenmenge auf einem Berliner Weihnachtsmarkt raste, sind vielen immer noch präsent. Viele Städte in NRW reagieren angesichts der neuen Sicherheitslage auf den Anschlag und verschärfen ihr Sicherheitskonzept für die anstehenden Karnevalsumzüge. In der Landeshauptstadt Düsseldorf werden große, mit Bauschutt gefüllte Container dafür sorgen, dass schwere Lkw nicht in eine Menschenmenge hineinfahren können.

Wie sieht es mit der Sicherheit in unseren Städten aus? "Die Polizei hat wie in jedem Jahr mit den Veranstaltern gesprochen und ein Sicherheitskonzept aufgestellt", sagt Sprecher Ulrich Löhe. Es sei klar, dass in diesem Jahr besonderer Wert auf das Sperren von Straßen gelegt werde. "Wie das genau in den einzelnen Städten aussieht, das werden wir im Vorfeld nicht genau sagen", sagt Löhe. Schließlich wolle man niemandem die Zugangswege öffentlich aufzeigen. Löhe warnte eindringlich vor Panikmache und wünscht sich, dass die Leute unbeschwert und fröhlich Straßenkarneval feiern. Doch so unbeschwert und fröhlich sind die Organisatoren der Umzüge im Vorfeld schon nicht mehr. In Hilden sind etwa 6000 Euro zusätzlich für Sicherheitsmaßnahmen nötig. Noch weiß keiner, wer dafür aufkommen soll. Ob der Zug in Hilden stattfindet, ist noch nicht so ganz klar.

In Erkrath gibt sich Gabi Bunk, Präsidentin der Karnevalsgesellschaft "Die Letzten Hänger" ungewöhnlich wortkarg, wenn es um das Thema Karnevalszug geht. Nur so viel: "Der Zug findet auf jeden Fall am Samstag, 18. Februar, statt", sagt Bunk. Hinter den Kulissen brodelte es aber in dieser Woche gewaltig. Nach Informationen der RP soll das Ordnungsamt in Erkrath die Genehmigung für den Zug wieder zurückgezogen haben - und zwar so lange, bis die von der Polizei geforderten Sicherheitsauflagen erfüllt sind. Die Polizei verlangt nicht, dass in Erkrath Container mit Bauschutt aufgestellt werden. Möglicherweise können auch große Lkw vom THW oder von der Feuerwehr die Zufahrt zum Zugweg versperren. Eine ganz ähnliche Lösung wird es aller Voraussicht auch in der Kreisstadt Mettmann geben. Das "FestKomiteeKarneval Mettmann" (FKK) lädt zum großen Karnevalsumzug für Samstag, 25. Februar, ab 14.30 Uhr ein. Der Verein hat André Clasen als Beauftragten für das Sicherheitskonzept ernannt, der allerdings telefonisch nicht zu erreichen ist. Auf Nachfrage bestätigte Nathalie Villière von der Stadt Mettmann, dass es ein Sicherheitskonzept gebe, dass in den nächsten Tagen unterschrieben wird. "Der Zug in Mettmann findet aber trotz Auflagen auf jeden Fall statt", sagte Villière.

Gute Nachrichten für Karnevalsfans gibt es auch aus Wülfrath, wo traditionell am Rosenmontag der Zug durch Rohdenhaus zieht. "Wir haben nur zwei Zufahrten und die werden wir beide absperren", sagt Elvira Jansen, die den Zug seit 1975 mit organisiert.

(RP)
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