Wülfrath Amtsstube für Amtsstube fällt

Wülfrath · Der Abriss des alten Rathauses soll in spätestens zwei Wochen fertig sein. Dann ist sofort die Stadthalle an der Reihe. Ende Juni sind beide Gebäude verschwunden.

 Fast 20 Meter lang ist der Greifarm, mit dem das Rathaus abgerissen wird. Um die Staubbelästigung zu minimieren, spritzen Bauarbeiter ständig Wasser.

Fast 20 Meter lang ist der Greifarm, mit dem das Rathaus abgerissen wird. Um die Staubbelästigung zu minimieren, spritzen Bauarbeiter ständig Wasser.

Foto: Dietrich Janicki

Der Flachbau des alten Rathauses an der Goethestraße liegt längst am Boden. In spätestens zwei Wochen ist auch vom Hochbau nichts mehr zu sehen, war gestern von Lars Satthoff, Projektleiter der Abrissfirma Döpker zu erfahren. Passanten, die sich das Abriss-Schauspiel vom Diek aus anschauen, gewinnen täglich neue Einsichten Richtung Haupt- und Parkschule sowie Stadtpark. "Stück für Stück Knabberglück", sagte gestern ein Zuschauer ganz treffend, der die Arbeit des Baggerfahrers beobachtete. Mit der großen Zange am bald 20 Meter langen Greifarm pickte er sich durch Stahl und Beton. Immer auf der Suche nach der richtigen Angriffstelle biss der Mann mal in der ersten, mal in der zweiten oder eine der anderen Etagen zu. Um Anwohner, Schaulustige und Verkehr auf der Goethestraße möglichst wenig zu belästigen, gingen zwei Mitarbeiter volles (Wasser-) Rohr gegen den Staub vor.

Schadstoffe gefunden

Bezüglich des Zeitplans sei er ganz zufrieden, sagte Lars Satthoff. Allerdings habe sich der Aufwand erhöht, da einige Schadstoffe (zum Beispiel Abdichtungsstoffe) gefunden. Deren fachgerechte Entsorgung koste Zeit, nicht zuletzt, weil die Arbeitsschutzmaßnahmen mit Ämtern geklärt werden müssen.

Als Bauarbeiter vor einigen Tagen in Schutzkleidung im Einsatz waren, zeigten sich Bürger, die dies beobachteten, verunsichert. Diese Arbeitskleidung habe lediglich gegen Staub geschützt und habe nichts mit Schadstoffen zu tun gehabt, sagte Satthoff.

Wenn vom alten Rathaus nichts mehr zu sehen ist, wird direkt die Stadthalle in Angriff genommen. Auch sie ist bereits völlig entkernt, es steht nur noch das nackte Tragegerüst. Lars Satthoff geht davon aus, dass die Abrissarbeiten Mitte/Ende Juni abgeschlossen sind.

Alle Materialien werden nach Stoffen getrennt fachgerecht entsorgt. Mit dem Kreis Mettmann ist abgestimmt, was wo auf welche Deponie gebracht werden kann. Die Betonteile könnten kleingebrochen auf der Baustelle für den Unterbau wieder verwendet werden.

Sollte der frühere Erste Beigeordnete und Kämmerer Wolfgang Peetz gestern bei den Abrissarbeiten vorbeigeschaut haben, konnte er von der Goethestraße aus noch einen letzten Blick in seine altes Büro werfen (die Außenwand war schon entfernt). Heute oder morgen ist auch diese Amtsstube nur noch Geschichte. Im Sommer 2013 soll das Einkaufszentrum "Anger-Markt" eröffnet werden.

(RP)
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