Erkrath Altöl-Kanister im Fischteich entsorgt

Erkrath · Die Polizei erstattete Anzeige wegen eines Umweltdeliktes. Die Feuerwehr reinigte mit einem Expertentrupp den kontaminierten See.

 Die Erkrather Feuerwehr musste verschüttetes Öl im Fischteich des ASV Erkrath abpumpen. Oberbrandmeister David Herresbach (r.) und Brandmeister Jona Fuchs dirigierten vom Boot aus die Pumpe durch den Teich.

Die Erkrather Feuerwehr musste verschüttetes Öl im Fischteich des ASV Erkrath abpumpen. Oberbrandmeister David Herresbach (r.) und Brandmeister Jona Fuchs dirigierten vom Boot aus die Pumpe durch den Teich.

Foto: dietrich Janicki

Ralph Kleine vom Angelsportverein Erkrath ist völlig fertig. Kopfschüttelnd beobachtet er den Feuerwehreinsatz an den Fischteichen des Vereins am Stindertalweg. Unbekannte haben in der Nacht zu Dienstag zwei aufgeschraubte Zehn-Liter-Kanister mit Altöl in einem der drei Gewässer entsorgt. Eine dicke Ölschicht liegt auf dem östlichsten der Teiche, ausgerechnet dem Schongebiet für Jungfische. "Wer hat uns nur so etwas angetan?", fragt Kleine fassungslos.

 Unterbrandmeister Pascal Klaus zeigt die geborgenen Kanister.

Unterbrandmeister Pascal Klaus zeigt die geborgenen Kanister.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

"Das hat jemand mutwillig gemacht", sagt die Polizei, die Anzeige gegen Unbekannt wegen eines Umweltdeliktes im Bereich Wasserverunreinigung erstattet hat. Auch die Feuerwehr spricht von einer vorsätzlichen Tat. Hoffnung gibt es kaum, den oder die Täter zu finden. Fingerabdrücke auf den Kanistern gab es nicht, weil die schon stundenlang im Wasser gelegen hatten. Ebenso wenig gibt es bisher Zeugen, die Täterhinweise geben können, sagt die Polizei.

Entdeckt wurde die Tat am Dienstagmorgen bei Sonnenaufgang, als einer der Angler zum Fischen gekommen war. In den Teichen werden Karpfen, Zander und Hechte aufgezogen — ausschließlich für den Kochtopf der Angler, wie Kleine versichert. Der entsetzte Vereinskollege alarmierte sofort die Feuerwehr. Die kam umgehend und konnte dadurch noch Schlimmeres verhindern. Als die Feuerwehr mit 17 Leuten unter dem Einsatzleiter Jörg Schwarz am Vereinsgelände eintraf, waren bereits drei Liter Altöl in das Gewässer gelaufen und hatten 500 Quadratmeter Wasseroberfläche verschmutz. Das Wichtigste war es, die Kanister aus dem Wasser zu bergen und den kontaminierten Bereich durch eine Ölsperre einzudämmen. "Zum Glück bläst der Wind das ganze Öl ans Ufer", sagt Feuerwehrchef Guido Vogt.

Seit 6.45 Uhr war die Feuerwehr gestern Morgen bereits im Einsatz, als gegen 12 Uhr der Saugwagen der Entsorgungsfirma Schönmackers eintraf, um den Ölfilm von der Wasseroberfläche zu entfernen. Damit ist es jedoch nicht getan: Wahrscheinlich muss auch noch der Uferbereich abgetragen werden, der von Altöl durchdrungen ist. Eine andere Möglichkeit wäre es, das Erdreich am Ufer mit einem starken Wasserstrahl abzusprengen, so dass der verunreinigte Boden in den Teich fällt. Das Öl wird ausgelöst und schwimmt oben", erklärt Vogt. So könne es abgesaugt werden. Was so ein Einsatz kostet, vermag Vogt nicht zu sagen.

Angler Ralph Kleine kann sich nicht vorstellen, "wer seinem Verein und der Natur so etwas antut". "Wir stören niemanden. Unsere Väter haben die Teiche in den 60er Jahren selbst mit der Hand ausgegraben. Einzäunen wollen wir das Gelände nicht. Die Bewohner des Rosenhofes gehen hier so gerne spazieren", berichtet Ralph Kleine.

(RP/ac/ila)
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