Mettmann Alternative zum Altenheim

Düsseldorf · Das Caritas Altenstift startet ein Quartiersprojekt in Mettmann-Süd. Vorrangiges Ziel ist es, den Senioren ein selbstbestimmtes Leben mit hohem Maß an Wohlbefinden zu ermöglichen. Alle Bürger können mitmachen.

Altern ist ein unweigerlicher Prozess, geht oft mit dem Verlust von Selbstständigkeit einher. Der eigene Haushalt ist auf einmal zu groß, der Arztbesuch eine Herausforderung. Einzige Lösung Altersheim?

In Mettmann-Süd wird nun auf Alternativen gesetzt. Ausgehend vom Caritas-Altenstift in der Schumannstraße wird zur Zeit ein Quartiersprojekt aufgebaut. Es ist eines von elf durch die Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen finanziell gefördertes Projekt.

Mehrere Kooperationspartner

Vorrangiges Ziel ist es, den Senioren ein selbstbestimmtes Leben mit hohem Maß an Wohlbefinden zu ermöglichen. Kooperationspartner sind neben dem Caritasverband mit seiner stationären und offenen Altenarbeit die Stadt Mettmann und der Seniorenrat der Stadt.

"Wir Senioren möchten unsere Selbstbestimmung nicht aufgeben. Der Wunsch der meisten alten Menschen ist es, solange wie möglich im eigenen Heim zu leben", weiß Hildegard Arnold, Vorsitzende des Mettmanner Seniorenrats. Eigenes Heim statt Altersheim.

Magret Sönnichsen und Claudia Lücker, Caritas-Mitarbeiterinnen und Projektleiterinnen, sehen mehrere Bereiche, die für die Lebensqualität von Senioren maßgeblich sind. Da ist zunächst das Wohnumfeld. Sind die Straßen und Bürgersteige gut zu begehen? Ist die Anbindung an den Nahverkehr ausreichend? Gibt es genügend Sitzbänke? Ebenso sollen die Angebote der Pflege und Betreuung überprüft werden.

Besonders wichtig ist den Projektträgern der Bereich der Bildung und Kultur. Sönnichsen erklärt: "Kultur bedeutet geistige Nahrung. Hat man auf sie keinen Zugriff, sinkt die Lebensqualität. Gleichzeitig verbinden Kultur und Bildung Menschen mit einander, bieten Möglichkeit Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen."

Der vierte Bereich ist die Kommunikation und Partizipation. Sie sind das Herzstück des Projektes. Nicht nur die Träger sollen das Quartiersprojekt realisieren und bestimmen. Jeder Bewohner im Stadtteil Mettmann-Süd kann Ideen äußern, sich beteiligen und seine Umgebung aktiv mitgestalten.

Ganz im Sinne des Projekts verändert sich auch etwas im Altenstift, das sich über das Projekt stärker mit dem Quartier und seinen Bewohnern verknüpfen möchte. "Dieses Jahr feiert unser Haus sein 30-jähriges Bestehen", kündigt Roland Spazier, stellvertretender Einrichtungsleiter, an. "Wir modernisieren und renovieren die gesamte Caféteria."

Die Gastronomie soll sich künftig stärker nach außen öffnen. Der beliebte Treff von Heimbewohnern und Besuchern soll jetzt auch die Bewohner von Mettmann-Süd ansprechen und einladen. Hier könnte ein Dreh- und Angelpunkt für die Verbindung von stationärer Altenpflege und offener Altenarbeit mit vielen neuen Angeboten und Ideen entstehen.

(RP)
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