Mettmann, Erkrath und Wülfrath Als die Bürgermeister i-Dötzchen wurden

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Claudia Panke, Thomas Dinkelmann und Christoph Schultz erinnern sich an ihre eigene Einschulung.

 Thomas Dinkelmann, heute Bürgermeister der Stadt Mettmann, wurde neben der Tafel von seinem Vater fotografiert, bevor dieser zur Arbeit fuhr.

Thomas Dinkelmann, heute Bürgermeister der Stadt Mettmann, wurde neben der Tafel von seinem Vater fotografiert, bevor dieser zur Arbeit fuhr.

Foto: Bürgermeister

(isf/hup/arue) Mittwoch ist auch für die i-Dötzchen in Mettmann, Erkrath und Wülfrath der erste Schultag. Die Bürgermeister der Städte Mettmann, Erkrath und Wülfrath erinnern sich an ihre eigene Einschulung.

„Mein erster Schultag war am 19. April 1966 in der Grönenbergschule meiner Geburtsstadt Melle in Niedersachsen. Mein Vater machte in unserer Küche noch ein Foto von mir mit Schultüte und Kindertafel, bevor er zu Arbeit ging. Was damals genau in der großen Schultüte war, weiß ich nicht mehr, aber ich kann mich erinnern, dass Süßigkeiten zur Füllung gehörten. Auch wenn es auf dem Foto vielleicht nicht so aussieht, habe ich mich doch lange auf den Schulbeginn gefreut, denn der Kindergarten hatte meiner Schwester und mir überhaupt nicht gefallen. Nun sollte in der Schule alles besser werden und ich war sehr gespannt, was da passieren würde. Meine Mutter hatte ihre Freundin gebeten, uns gemeinsam zur Schule zu fahren, da wir selbst noch kein Auto hatten. In dem alten ehrwürdigen Gebäude mit den unfassbar hohen Klassenräumen stellte sich mein erster Lehrer, Herr Winde, den Kindern und Eltern vor. Das war ein auf den ersten Blick sympathischer Mann mit einer sehr gelassenen Art und klaren Sprache. Hier fühlte ich sofort gut aufgehoben, besonders im Rückblick auf die ungeliebte Kindergartenzeit. Nach dem ersten Kennenlernen und den ganzen Erklärungen, wie es denn nun mit dem Unterricht in Zukunft laufen sollte – einen ersten Stundenplan gab es natürlich auch – ging es dann wieder in dem schönen Auto nach Hause. Die Einschulung selbst schien mir insgesamt nicht ganz so spektakulär wie erwartet, und abgesehen von den Süßigkeiten in der Schultüte war die Autofahrt im Ford Taunus 17m das Beste an diesem Tag. Das lässt zumindest meine gute Erinnerung daran vermuten. Aber auch die folgende Schulzeit an der Grönenbergschule und besonders ihre Lehrer habe ich bis heute in sehr guter Erinnerung behalten.“

Thomas Dinkelmann, Bürgermeister der Stadt Mettmann

 Claudia Panke, heute Bürgermeisterin der Stadt Wülfrath, ist auf diesem Bild als i-Dötzchen zu sehen.

Claudia Panke, heute Bürgermeisterin der Stadt Wülfrath, ist auf diesem Bild als i-Dötzchen zu sehen.

Foto: Bürgermeister

„An meinen ersten Schultag beziehungsweise meine erste Schulzeit kann ich mich noch gut erinnern. Ich habe mich sehr auf die Einschulung gefreut. Natürlich waren meine Eltern dabei. Ich war sehr stolz auf meine schöne Schultüte und vor allem auf meinen knallgrünen Lederschulranzen, der später meinem Vater als Werkzeugtasche diente und somit der ganzen Familie lange gute Dienste leistete. Zusammen mit meinen Freundinnen, mit denen ich bereits in einer Kindergartengruppe war und die auch liebe Spielkameradinnen waren, wurde ich in der Dorfschule in Aach/Dornstetten/Baden-Württemberg eingeschult. Wir kamen automatisch in eine Klasse, da es eine ganz kleine Grundschule war und es pro Jahrgang auch nur eine Klasse gab. Die Klassenstärke war sensationell – elf Kinder, später durch Zuzüge waren wir 16 Kinder. Gerade in den Fächern Kunst, Musik, Erdkunde hatten wir zusammen mit der 2. Klasse Unterricht. Das hat großen Spaß gemacht, da wir ja auch alle Kinder im Dorf kannten. Meine Lieblingsfächer waren Biologie, Mathe und Schwimmen. Unsere Dorfschule hatte sogar ein eigenes Schwimmbad! Die Schule wurde von einem Lehrerehepaar geleitet. Bei gutem Wetter wurde spontan Bio-Unterricht angesetzt. Wir sind raus auf den Silberberg, haben Blumen und Silberdisteln gesammelt, diese unter der Lupe begutachtet und den ausgefallenen Unterricht dann bei Regenwetter nachgeholt. Rückblickend bin ich sehr dankbar, meine ersten Schuljahre an dieser Schule erlebt zu haben, die ich als sehr frei und inspirierend empfunden habe.“

Claudia Panke, Bürgermeisterin der Stadt Wülfrath

 Christoph Schultz, jetzt Bürgermeister der Stadt Erkrath, hält auf diesem Foto seine Schultüte fest im Arm.

Christoph Schultz, jetzt Bürgermeister der Stadt Erkrath, hält auf diesem Foto seine Schultüte fest im Arm.

Foto: Bürgermeister

„Meine Erinnerungen an den Tag meiner Einschulung Anfang September 1987 sind nicht mehr ganz so gut, ich war ja noch nicht sechs Jahre alt. Aber es war strahlender Sonnenschein. Zur Wichernschule in Unterbach begleiteten mich meine Eltern in die Turnhalle, wo wir von der Schulleiterin begrüßt wurden. Danach ging es in die Klassenräume für eine kurze Begrüßung durch die herzensgute Klassenlehrerin, Frau Sprenger. Ich erinnere mich gut daran, wie sie uns Mut zusprach und sie mir meine anfängliche Unsicherheit genommen hat. Ich freute mich darauf, nun ein Schulkind zu sein und bald selbst lesen und schreiben zu lernen, auch wenn wir schnell gemerkt haben, dass wir ehemals ,Großen’ im Kindergarten nun wieder die ,Kleinen’ in der Grundschule waren. Schon am ersten Tag riefen die Älteren „i-Dötzchen, Kaffeeklötzchen“ – was auch immer das bedeuten sollte. Die Eingewöhnung in der Grundschule wurde mir aber durch meinen älteren Bruder (damals Klasse 4) erleichtert, der das ja schon durchgemacht hatte. In den folgenden 13 Jahren meiner Schulzeit gab es wie immer im Leben Höhen und Tiefen, Enttäuschungen und Überraschungen. Vieles hängt vom persönlichen Einsatz von Lehrerinnen und Lehrer ab, das Wesentliche aber von der eigenen Motivation. Meine Lieblingsfächer waren Deutsch und Geschichte und ich sage heute gerne scherzhaft: Hätte ich Mathe gekonnt, hätte ich etwas Richtiges gelernt. Ich war stets neugierig, und das ist es auch, was ich auf Schulabschlussfeiern den Abschlussklassen und auch meinen eigenen Kindern mitgeben möchte: Seid neugierig, denn Neugier als innerer Antrieb bringt euch weiter. Wichtig ist, dass man offen ist für Neues, und sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen lässt. Oder, um es bildlich zu sagen: Wer hinfällt, darf nicht liegenbleiben, sondern muss aufstehen und weitergehen. In diesem Sinne wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern der neuen ersten Klassen nicht nur einen guten Schulstart, sondern eine glückliche, erfüllte und erfolgreiche Schulzeit.“

Christoph Schultz, Bürgermeister der Stadt Erkrath

(isf/hup/arue)
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