Kreis Mettmann Jeder Tag sollte Weltkindertag sein

Am Wochenende wurde mit Spiel, Spaß und Informationen auf die Rechte der Jüngsten aufmerksam gemacht.

 Am Mettmanner Königshof sorgte Clown Pepe am Samstag für viel Kurzweil unter blauem Himmel.

Am Mettmanner Königshof sorgte Clown Pepe am Samstag für viel Kurzweil unter blauem Himmel.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Weltkindertag wurde nicht nur in Wülfrath und Erkrath, sondern auch in Mettmann mit einem großen Fest auf dem Königshofplatz gefeiert: An 38 Ständen vin Vereinen und Institutionen konnten sich Erwachsene über die Angebote der Einrichtungen informieren, Kinder fanden jede Menge Spielangebote, unter anderem zwei Hüpfburgen, eine Bimmelbahn zum Mitfahren, Figuren zum Anmalen, Entenangeln und Kinderschminken. Mit dabei war auch Clown Pepe, der für jede Menge Spaß sorgte.

Organisator Sven Spierling-Meine von der städtischen Jugendförderung freut sich, dass die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wieder so gut geklappt hat und bei bestem Wetter schon zu Beginn der Veranstaltung viele Familien mit Kindern in die Stadt strömen. „Ich hoffe, den Kindern macht es genauso viel Spaß wie uns“, sagt er lächelnd. „An jedem Stand gibt es eine Aktion für Kinder“, betont auch Axel Meven, Leiter der Jugendförderung.

Dennoch war das Motto der Veranstaltung „Wir Kinder haben Rechte“ natürlich ein ernstes: Denn auch 30 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention ist der Kinderschutz noch immer nicht im deutschen Grundgesetz festgeschrieben. „Vieles von dem, was wir uns wünschen, wurde noch nicht umgesetzt, deshalb müssen wir Öffentlichkeit schaffen und einen langen Atem haben“, so Axel Meven. Wichtiges Thema sei unter anderem die Kinderarmut: “In Mettmann leben 1001 Kinder in Hartz IV-Familien.“

Auch Sylvia Nelskamp-El Mohammed vom Kinderschutzbund und Schirmherrin der Veranstaltung gibt zu bedenken, dass noch viele Fragen offen sind, was das Kindeswohl, Bildungschancen oder auch sexuellen Missbrauch angeht. „Aber Kinderrechte sind Menschenrechte. Deshalb sollten Eltern für die Rechte von Kindern kämpfen“, sagt sie in ihrer Begrüßungsrede. „Solange die Kinderrechte nicht im Grundgesetz verankert sind, werden wir die Veranstaltung wiederholen“, betont auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann.

Der Jugendrat hatte einen Kinderrechte-Reisepass vorbereitet, in den Kinder ein Polaroid-Foto einkleben konnten. „Der Pass ist ein Heft, das die Kinder mit auf eine Weltreise nimmt und Kinder aus Ländern vorstellt, die weniger Rechte haben als deutsche Kinder“, erklärt Anika Kappel, Sprecherin des Jugendrats. „Jeder Stand vertritt heute ein passendes Kinderrecht“, ergänzt Nora Meine, die den Jugendrat betreut. Beim Kommunalen Sozialdienst etwa konnten die Kinder ihr Lieblings-Kinderrecht wählen und einen Stein dazu bemalen.

Der Sozialdienst SKFM hatte sich ein lustiges Schweine-Spiel ausgedacht, bei dem auf einer Holzwand aufgemalte Schweine mit Socken gefüttert werden mussten. „Wir arbeiten unter anderem im Bereich der ‚Frühen Hilfe‘“, erklärt Dagmar Richling, „bieten Hilfe für werdende Eltern an.“ Auch das Elterncafé Meki werde sehr gut angenommen.

 Am Kinder- und Jugendhaus in Wülfrath gab es ein garantiert CO2-freies Bobbycar-Rennen mit (von links) Sönke, Lili, Liaa und Luke.

Am Kinder- und Jugendhaus in Wülfrath gab es ein garantiert CO2-freies Bobbycar-Rennen mit (von links) Sönke, Lili, Liaa und Luke.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)
 Alles so schön bunt hier: Mit riesigen Legosteinen bauten Mira (6), Timo (7) und Deniz (8) in Erkrath, was aus ihrer Sicht noch fehlt.

Alles so schön bunt hier: Mit riesigen Legosteinen bauten Mira (6), Timo (7) und Deniz (8) in Erkrath, was aus ihrer Sicht noch fehlt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Gemeinschaftsgrundschule am Neandertal hat einen Geschicklichkeitsparcours aufgebaut. „Das passt zum Angebot unserer bewegten Schule“, sagt Lehrerin Elke Hermanns. „Wenn Kinder sich bewegen, können sie auch besser lernen.“ Gleich daneben steht ein Feuerwehrfahrzeug. „Wir bieten Technik zum Anfassen. Einfach reinsetzen und Spaß haben“, erklärt Erik Freitag von der Jugendfeuerwehr und Schüler der Grundschule Herrenhauser Straße verteilen Heftchen mit der Kinderrechts-Konvention.

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