Erkrath Adelige Gäste zum Jubiläum

Düsseldorf · Zur festlichem Matinee überbringt Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein Berleburg Glückwünsche an die Erkrather Gastgeber. Schützen wollen sich noch stärker den Bürgern öffnen und versprechen ein Fest für Alle.

"Nur die Kirche ist noch älter als die Bruderschaft", war die treffende Zusammenfassung, mit der Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein Berleburg die historische Rolle der St. Sebastianer für die Stadt Erkrath bezeichnete. Der Hochmeister des Bundes der historischen Deutschen Schützenbruderschaften überbrachte bei der festlichen Matinee zum 525-jährigen Bestehen der Bruderschaft Glückwünsche an die Erkrather. Er unterstrich in seinem Grußwort, dass die Arbeit über die Jahrhunderte prägend für die Stadt gewesen sei. Auch heute spiele die Bruderschaft noch eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben Erkraths.

Dass das auch seit der Gründung ein Ansinnen der Schützen ist, betont Jürgen Krüger. In der Nachfolge des Namenspatrons sei es besonders in den ersten Jahrhunderten die vordringliche Zielsetzung der Bruderschaft gewesen, Kranke und Schwache zu pflegen und vor Ort Hilfe zu leisten. "In dieser Tradition stehen wir immer noch", sagte er. So habe man etwa beim Benefizfest für Jugendvereine Anfang des Monats erhebliche Summen für die Jugendlichen sammeln können.

Fest für die Bürger geplant

Besonders das Leben in der katholischen Gemeinde hat die Bruderschaft über die Jahrhunderte hinweg mitgestaltet. Bis heute tragen die Schützen bei Prozessionen den Schrein über dem Allerheiligsten. Beim Schützenfest vom 10. bis 14. Juni will man sich in diesem Jahr besonders offen gegenüber allen Erkrathern zeigen: "Wir machen das Fest für die Bürger und nicht nur für uns", sagt Zeltwirt Dirk Hanten. Mit zusätzlichen Veranstaltungen und einem größeren Zelt sollen die Bürger wieder stärker mit ins Boot geholt werden. Prägend für alle Bruderschaften sei der Dreiklang "Glaube, Sitte, Heimat", sagte Brudermeister Dr. Thomas Kirchhoff zu Beginn der Veranstaltung. Zu jedem dieser Werte gab es ein Grußwort.

Jugendarbeit verhütet Straftaten

Über den Glauben sprach Johanna Gräfin von Westphalen. Die Großnichte des Kardinals von Galen, der sich im Dritten Reich mutig gegen das Nazi-Regime stellte, hielt ein flammendes Plädoyer gegen die "antichristliche Stimmungsmache" dieser Zeit.

Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein Berleburg sprach über die Sitte und äußerte sich konkret zu aktuellen Vorwürfen, das Schützenwesen trage Mitverantwortung für den Amoklauf in Winnenden: "Das stimmt nicht." Tatsächlich leiste man mit der Jugendarbeit einen Beitrag zur Verhütung solcher Taten. Der Prinz überreichte der Bruderschaft neben einem Fahnenband zum Jubiläum die Hochmeisterplakette seines Bundes.

(RP)
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