Mettmann Abriss der alten Schule im Kreuzfeuer der Kritik

Düsseldorf · Obwohl die alte Schule am Königshof am Montag endgültig abgerissen wird, melden sich nun noch mal die Kritiker lautstark zu Wort. Die Mettmanner SPD sieht genau so wie bei der ihrer Ansicht nach völlig unsinnig gefällten Blutbuche eine Verschwendung von Steuergeldern. Von der Stadt seien 200 000 Euro in den Haushalt für den Abriss der Schule eingestellt worden. „Angesichts des maroden Haushalts geschehen diese Ausgaben zu einer völligen Unzeit“, sagt Vorsitzender Thomas Dinkelmann. Die europaweite Ausschreibung für das Kö-Karree sei gerade erst angelaufen, da würden mit dem Abriss der Schule nicht mehr korrigierbare Fakten geschaffen. „Was wäre denn, wenn der noch zu ermittelnde Investor den Plan hätte, zumindest Teile des 100 Jahre alten Schulgebäudes in die Neubebauung zu integrieren“, fragt Dinkelmann. Die Kreisverwaltung habe ein ähnliches Projekt mit der Sanierung der Fabrik Wolters erfolgreich durchgezogen. Zumindest ortsgeschichtlich sei die Schule für viele Mettmanner von Bedeutung.

Zahlt Investor den Abriss?

Die Möglichkeit, die Schule in eine neue Bebauung zu integrieren sei nun „ohne Not“ verspielt worden. Der zukünftige Investor werde wohl kaum nachträglich die Abrisskosten in voller Höhe übernehmen, ist sich zumindest die SPD sicher. Wieder einmal ziehe die konservative Mehrheit ihr Ding durch und schaffe Fakten, bevor Bürger auf unbequeme Ideen kommen.

„Was sind in der heutigen Finanzkrise schon 200 000 Euro“, sagt Christoph Hütten, der gegen die Fällung der Buche einen Bürgerentscheid organisierte, der allerdings sang- und klanglos scheiterte. Die Stadt habe ja schon zwei Millionen Euro für die völlig unvorhergesehene Sanierung des Seibel-Geländes bezahlt, da fielen die Kosten für de Abriss der Schule nicht weiter ins Gewicht. Hütten hatte gemeinsam mit dem Architekten Manuel Reig angeregt, aus der Schule ein Künstler- und Vereinshaus zu machen.

Die Stadt, unter anderem Bürgermeister Bodo Nowodworski, argumentierten, das Schulgebäude habe keinen historischen Wert sondern sei nur für Leute interessant, die selbst mal auf die Schule gegangen sind. Um das Gelände sinnvoll mit dem Wohn-und Geschäftszentrum (Kö-Karree) bebauen zu können, hatte der Mettmanner Bauverein als potenzieller Investor immer wieder betont, Schule und Buche müssen weg. Ein anderer Investor hat sich trotz mehr als jahrzehntelanger Suche für das Gelände bislang nicht finden können.

(RP)
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