Mettmann Ökumenischer Empfang: Gemeinde mehr beteiligen
Mettmann · Es war bereits der 4. Ökumenische Jahresempfang. "Damit haben wir eine Tradition begründet. Denn alles was mehr als dreimal stattfindet, bedeutet bekanntlich Tradition", sagte schmunzelnd Pfarrer Klaus Schilling von der evangelischen Kirchengemeinde bei der Begrüßung im Gemeindesaal. Er wies darauf hin, dass sich die evangelische Kirche in Mettmann dem Glockengeläut des Erzbistums Köln anlässlich des Flüchtlingssterbens im Mittelmeer anschließe. Monsignore Herbert Ullmann von der Pfarrei St.
Lambertus stellte danach die Referentin des Abends Dr. Claudia Kunz, Geschäftsführerin der Kommission IV der Deutschen Bischofskonferenz, vor. Bei ihrem Vortrag zum Thema "Mehr als Strukturen - Impulse zur geistlichen Erneuerung in den Kirchen", zitierte sie eingangs den provozierenden Satz des Bischofs von Münster, Felix Genn. "Die Volkskirche geht nicht zu Ende, sie ist zu Ende." Claudia Kunz betonte den Perspektivwechsel, den die Kirche durchmachen müsse, um auch in Zukunft bestehen zu können.
"Wir müssen von der Volkskirche zur Kirche des Volkes Gottes kommen." Dies heiße konkret, wegzukommen von einer Kirche, die sich um den Pfarrer und andere hauptberuflich in der Kirche Tätige bilde, zur Kirche aller Getauften zu kommen. Die getauften Christen sollen sich mit ihren Begabungen, in die Kirche aktiv einbringen. In Zukunft werde es immer wichtiger, dass die Gemeindemitglieder sich an gemeinsamen Aktionen beteiligen. Sie nannte beispielhaft, die Exerzitien im Alltag. Pfarrer Ullmann und Pfarrer Schilling wiesen darauf hin, dass diese Exerzitien im Alltag in Mettmann bereits auf ökumenischer Basis praktiziert werden.
Ausführlich behandelte sie das Sakrament der Taufe. Die katholische Referentin zitierte überraschend den großen Reformator Martin Luther, der von einem "täglich neu unter die Taufe kriechen", gesprochen habe. Sie verwies darauf, dass die Erneuerung des Taufversprechens zu verschiedenen kirchlichen Anlässen ein großes Gewicht habe.
