Wülfrath 2000 Schüler jobben

Düsseldorf · Beim TopJob-Tag sind Kinder und Jugendliche als Arbeitskräfte in Wülfrath und Umgebung unterwegs.Der Arbeitslohn geht an die drei weiterführenden Schulen und den Kinderschutzbund für "Notinsel".

Beim TopJob-Tag sind Kinder und Jugendliche als Arbeitskräfte in Wülfrath und Umgebung unterwegs.Der Arbeitslohn geht an die drei weiterführenden Schulen und den Kinderschutzbund für "Notinsel".

Wer gestern in Wülfrather Geschäften unterwegs war, mag etwas verwundert gewesen sein, wenn er plötzlich von Kindern und Jugendlichen begrüßt und beraten wurde. Beim "TopJob-Tag" boten sich unter dem Motto "Schüler weg — für 'nen guten Zweck" Gymnasiasten, Real- und Hauptschüler als Arbeitskräfte in Läden, Praxen, Firmen, Vereinen oder bei Privatpersonen an.

Der im Vorfeld festgelegte Stundenlohn kommt zur Hälfte der jeweiligen Schule zugute. Die andere Hälfte geht an den Kinderschutzbund für das Notinsel-Projekt.

Sebastian Grund (12) durfte dem Leiter der Altstadt-Apotheke, Christian Golz, über die Schulter schauen. Zunächst wurde der Gymnasiast, Klasse 6a, in die morgendlichen Tätigkeiten eingewiesen. Wareneingang, Botengänge, Salbenherstellung — für ihn nun keine Fremdwörter mehr. Sebastian hatte Glück. "Wir hatten über 50 Interessenten für die Stelle", berichtete Golz.

Ein Phänomen, mit dem sich auch Optikerin Petra Rodmann konfrontiert sah. Noch am Dienstag fragte eine Schülerin bei Lorenz Optik nach, ob noch eine TopJob-Stelle vakant sei. Doch sie kam zu spät. Alicia Behrend (14), selbst von kleinauf Kundin bei Lorenz Optik, bekam den Zuschlag lange vorher. Der Gymnasiastin wurde an ihrem Arbeitsvormittag so ziemlich alles gezeigt.

"Vom Brillengläser brechen, über den Kundenempfang und das richtige Reinigen von Kinderbrillen bis hin zum Kaffeekochen", scherzte Rodmann. Die Chemie zwischen Schülerin und "Arbeitgeberin" stimmte. Rodmann: "Alicia wird zwar heute an mir hängen wie ein Klette, aber Hauptsache, es macht ihr Spaß."

Wie Alicia kann sich auch Alina Gödert (14), Klasse 8 am Gymnasium, vorstellen, ihre Praktikumsarbeit später beruflich auszuüben. Sie guckte bei der Arbeit in der Zahnarztpraxis Dr. Klähn/Dr. Fischer zu. Anfassen durfte sie aus gesundheitsgesetzlichen Gründen nichts.

Im Wartezimmer saß derweil Hausmeisterin Doris Sahl, die am Projekttag ihre Enkel, die Realschüler Robin (13) und Jacques (11), für Hilfstätigkeiten in der Danziger Straße einsetzte. "Nach dem Winter gibt's da genug zu tun", schmunzelte sie, während sie auf ihre Behandlung wartete.

Im Kindergarten geholfen

Gymnasiastin Selin Acay (10) ließ ihre Kontakte zur DRK-Kindertagesstätte In den Eschen wieder aufleben und half stellvertretender Leiterin Sabine van Ark und ihrem Team beim Spielen und Anziehen der Kinder.

Längst nicht alle Schüler fanden Stellen in Wülfrath — immerhin waren fast 2000 Jungen und Mädchen auf Suche. So verbrachten viele den "TopJob-Tag" in Wuppertal, Velbert oder Mettmann. Neben erster berufspraktischer Erfahrungen stand für sie im Vordergrund: Geld für einen guten Zweck zu erarbeiten.

(RP)
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