Wülfrath 100 Jahre lebendige Schule

Wülfrath · Die Parkschule feiert Jubiläumsfest. Viele Ehemalige kehren an ihren Tatort zurück. Schüler und Eltern sowie das Kollegium haben das Programm und Angebote gemeinsam vorbereitet.

 Ehemalige, Eltern und Schüler suchen auf der

Ehemalige, Eltern und Schüler suchen auf der

Foto: Dietrich Janicki

Die beiden Linden am Eingang sind in bunte Ringelstrickstrümpfe eingepackt, zwischen beiden baumelt eine farbenfrohe 100. Kinderlachen schallt über den Schulhof, es duftete nach Popcorn und Bratwurst. Die Parkschule feiert runden Geburtstag und Schüler, Lehrer und Ehemalige sind zum Gratulieren gekommen. Die Direktorin sitzt am vor der Tür und verkauft Bons und Lose für die Tombola, bei der jeder nur gewinnen kann. "Von hier aus kann ich alle Gäste am besten begrüßen", sagt Dagmar Hirsch-Neumann.

Reges Treiben

Im Gebäude herrscht reges Treiben. Eltern balancieren Kuchenbleche, Lehrer weisen den Weg und Schüler suchen nach ihremEinsatzort. Carolina aus der Igel-Klasse tritt gleich beim Musical auf. "Darin geht es um einen Regentropfen, der in einen ganz verschmutzten See fällt. Kinder, die in der Nähe auf einer Wiese spielen, helfen das Wasser zu säubern", erzählt die Neunjährige. Sie steht auch beim Theaterstück auf der Bühne, in dem es um Schule gestern und heute geht. "Da bin ich die Lehrerin und richtig streng. Deshalb bin ich froh, dass ich heute zur Schule gehe."

In Erinnerungen an ihre Schulzeit vor mehr als 50 Jahren schwelgt Brigitte Thal. Auf der Fotowand erkennt sie ihre Lehrer wieder. "Direktor Schmitten war unser Klassenlehrer. Da haben wir viel gesungen. Unser Naturkundelehrer war sehr streng. Da gab es auch mal eine Ohrfeige. Doch es war eine schöne Zeit", sagt die Wülfratherin, die 1957 zuletzt die steinernen Treppen hinaufgelaufen ist. "Von uns habe ich noch gar kein Bild gefunden", sagt Ruth Lange neben ihr. Sie ist 1956 in die Parkschule gegangen. "Unsere Sportlehrerin Frau Nebel wollte uns bei eisiger Kälte auf den Sportplatz schicken. Wir waren im Turnanzug und sie kam im Pelzmantel. Wir haben uns geweigert und mussten deshalb zum Direktor einen Aufsatz schreiben. "

Als Respektpersonen beschreibt Horst Schneider seine Lehrer. "In Religion bin ich häufiger rausgeflogen, weil ich nicht nur Glauben, sondern auch Beweise wollte", erinnert sich sein Klassenkamerad Jochen Rusche. Sie feiern 50 Jahre nach ihrer Entlassung Klassentreffen. Eugen Reth ist dafür extra aus Schweden angereist. Dorthin ist er vor 40 Jahren ausgewandert.

Das Gebäude hat sich kaum verändert. Heute rennen Erstklässler wie Moritz die Stufen herunter, die schon vor 100 Jahren Kinderfüße getragen haben. Er macht beim Singen mit und mag besonders das türkische Lied. "Da ist viel Stimmung drin." Einen der 100 Blumentöpfe hat er auch gemacht. Das Zusammentreffen von Jung und Alt gefällt Dagmar Hirsch-Neumann am besten. "Das passt zu unserer Schule. Überall ist Leben." Eltern, Großeltern und Kinder haben gemeinsam die Strümpfe für die Bäume gestrickt. "Im Januar haben wir angefangen und bis Dezember soll das weiter wachsen", sagt Karla Schultheiß, Lehrerin der Igel-Klasse.

(RP)
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