Mettmann 100 Jahre Gut Meuersmorp

Düsseldorf · Landwirtschaftsmeister Peter Drenker lädt zur Jubiläumsfete mit dem Entertainer Didi Diesel ein.Gustav Drenker siedelte 1908 von Gut Thunis nach Mettmann um. Ein Jahr später baute er das Wohnhaus.

Landwirtschaftsmeister Peter Drenker (58) lädt am Samstag zur Jubiläumsfete auf Gut Meuersmorp (Grüne Kiste) ein. Vor 100 Jahren, im Jahr 1909, kaufte Großvater Gustav Drenker den Hof, baute ihn aus und errichtete das große Wohnhaus, in dem heute Peter Drenker lebt.

Auf dem Hof steigt ab 18 Uhr eine große Open-Air-Party. Für Stimmung sorgt der Sänger und Entertainer Didi Diesel aus St. Anton. Der Eintritt zur Freiluftfete kostet 15 Euro. Auf dem Speiseplan stehen Steaks, Würstchen, Krabbenspieße, eine Nudelpfanne mit Lachs. Zur Jahreszeit wird Erdbeerbowle ausgeschenkt, Wein und Bier natürlich auch.

Zurück zur Geschichte: Urgroßvater Gustav Drenker besaß den Bauernhof "Zum Hof" in Obschwarzbach. "Alle vier Söhne meines Urgroßvaters wollten Landwirt werden. Deshalb entschloss sich Gustav Drenker die Hofstelle zu verkaufen und den Erlös unter seinen Söhnen aufzuteilen."

Peter Drenkers Großvater, der ebenfalls Gustav Drenker hieß, pachtete Gut Thunis im Neandertal. Dort arbeitete und wohnte er mit seiner Familie bis zum Jahr 1908. Dann siedelte er auf Meuersmorp um. Auf dem Hof am Rande von Mettmann existierte bereits die Scheune und ein altes Wohnhaus, das in den 60er Jahren abgerissen wurde. Zusammen mit dem Bauunternehmer Köster baute Gustav Drenker ein neues Wohnhaus für 21 000 Goldmark. "Mein Großvater konnte rechnen", sagt Peter Drenker. Der Kostenvoranschlag und die Abrechnung differierten lediglich um 900 Goldmark." Peter Drenkers Vater, Gustav Drenker, übernahm den Hof von seinem Vater. Mit Anfang 20 besuchte Gustav Drenker das Weltspiegel-Theater in Mettmann. Es lief der Film "Der weiße Rausch" mit Leni Riefenstahl in der Hauptrolle. Thema war das Skilaufen, eine damals noch neue Sportart. "Mein Vater war so begeistert von dem Film und vom Skifahren, dass er beschloss, es selbst auszuprobieren. Er fuhr 1930 mit der Bahn nach St. Anton in Österreich, lernte das Skilaufen und unternahm Skitouren." Die Beziehung zu St. Anton und zum Skifahren hat Peter Drenker jun. übernommen.

Ende der 60er Jahre übernahm er den Hof von seinem Vater. Peter Drenker hätte gerne noch Erfahrungen im Ausland gesammelt, doch er musste gleich feste mitarbeiten. "Die zehn Kühe habe ich allerdings abgeschafft", sagt er. Denn: "Kühe konnte ich noch nie leiden und gemolken habe ich auch noch nie."

Die Kartoffel war und ist seine "heimliche Liebe", besonders die Marke Linda hat es ihm angetan. "Bis in die 80er Jahre sind die traditionellen Sorten wie Grata und Hansa angebaut worden. Aber nur auf wenigen Hektar. Die Kartoffeln wurden auf dem Markt verkauft und eingekellert."

Heute bewirtschaftet Drenker 20 Hektar Fläche, auf der er Linda und Bellana anbaut. Möglicherweise wird es die beliebte Sorte Linda bald nicht mehr geben, denn es existiert kein Basispflanzgut mehr. Dabei hat Linda die meisten Geschmacksstoffe und ist sehr begehrt.

(RP)
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