VHS in Meerbusch Zwischen Thai-Bolognese und Galangawurzel

Meerbusch · Bei der VHS lernen Hobbyköche die Küche ferner Länder kennen. Nach dem gemeinsamen Kochen wird auch zusammen gegessen.

 Ordentlicher als in einer thailändischen Garküche sieht es in der VHS-Küche zwar aus, es schmeckt aber genauso gut. Anette Keydel, Hubert Kleba-Keydel, Kursleiterin Sunisa Frock und Ralf Teschendorf bereiten ein Menü vor.

Ordentlicher als in einer thailändischen Garküche sieht es in der VHS-Küche zwar aus, es schmeckt aber genauso gut. Anette Keydel, Hubert Kleba-Keydel, Kursleiterin Sunisa Frock und Ralf Teschendorf bereiten ein Menü vor.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

An jedem freien Platz in der Lehrküche des Bürgerhauses Lank wird geschnibbelt, gemörsert und gerührt. Seit zwei Stunden macht Sunisa Frock die zwölf Teilnehmer ihres Kochkurses mit thailändischem Streetfood vertraut. Exakt so, wie es in den Garküchen ihrer Heimat zubereitet wird. Auf dem Grill schmoren marinierte Muu-Sateh-Spieße, zu denen es Satay- oder Pad-Thai-Sauce gibt. Im Wok auf den Herdplatten köchelt Pad Kra Pao und verströmt ein würziges Aroma. "Eine Art thailändische Bolognese", erklärt Christian Frock, der Ehemann der Dozentin. Er hilft mit, wendet die Spieße, reicht Zutaten an, informiert über Gewürze.

Das Paar lernte sich in Thailand kennen, lebte zunächst in Thüringen und nun seit vier Jahren in Meerbusch. "Hier bekommt man im Prinzip alles, was man für die Thaiküche braucht", sagt er. Mit einiger Mühe sogar grüne Papaya, die aussieht wie eine Gurke. Sie ist das geschmackliche Glanzlicht in Som Tam, einem erfrischenden Salat. "Meine Frau und ich haben den Papaya-Salat auf einer Thailandreise gegessen und sind extra deswegen zum Kurs gekommen", berichtet Ralf Teschendorf. Ist die Frucht nicht aufzutreiben, tun es ersatzweise Kohlrabi, Möhren oder Gurke.

Auf einem Tisch lagern Chilischoten, getrocknete Garnelen, in Salz eingelegter Rettich und Palmzucker, der an runde gelbe Donuts erinnert. Hubert Kleba-Keydel schnuppert skeptisch an der Galangawurzel: "Ein bisschen seifig." Er ist ein Experte der asiatischen Küche: "Ich habe so gut wie alles gekocht, was sie hergibt und war neugierig auf die thailändische Variante." Seine Frau Anette Keydel teilt seine langjährige Vorliebe: "Als ich schwanger war, musste ich im Bett liegen. Mein Mann besorgte sich damals ein Asia-Kochbuch und begann zu experimentieren."

Sunisa Frock hat schon mehrere Kochkurse gegeben. "Die Teilnehmer kommen aus reiner Neugier oder weil sie die Küche seit einer Thailand-Reise schätzen", sagt sie. Wie Nicola Henning und Stefanie Sulzbacher. Bisher stillten sie ihren Appetit in Düsseldorf beim Thai-Imbiss. Dann zogen sie nach Meerbusch, wo es keinen gibt. Sie lieben ebenfalls Papaya-Salat: "Den machen wir künftig selber."

Mit dabei ist ein fröhliches Frauen-Quartett, allesamt Lehrerinnen an der Grundschule Wienenweg in Osterath. Sofia Pappa, Britta Frank und Britta Landsmann haben ihrer Kollegin Heike Meyer den Kochkurs geschenkt und gleich mitgemacht. Brigitte und Christoph Wilk kamen vor 35 Jahren mit der asiatischen Küche in Berührung - durch einen indonesischen Pfarrer und seine Frau in Neuss. Das Ehepaar war häufig in China und Japan unterwegs und wollte nun wissen, wie man in der Thaiküche mit Gewürzen und Aromen umgeht.

Nach dem gemeinsamen Kochen setzen sich alle an den großen Tisch. Die Teilnehmer reichen die Schüsseln herum und probieren die einzelnen Gerichte durch. Alle sind sich einig: "Wir nehmen tolle Tipps mit nach Hause."

(go)
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