Meerbusch Zwei Kandidaten fürs Bürgermeisteramt

Meerbusch · Der Grünen-Vorstand will die CDU-Kandidatin Mielke-Westerlage unterstützen. Die vier Parteien SPD, FDP, UWG und Zentrum einigten sich jetzt auf einen gemeinsamen Gegenkandidaten fürs Bürgermeisteramt

 Eine von zweien: Meerbuschs Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage will Bürgermeisterin werden. Sie ist Favoritin der CDU-Spitze.

Eine von zweien: Meerbuschs Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage will Bürgermeisterin werden. Sie ist Favoritin der CDU-Spitze.

Foto: Dackweiler

Erstmals in der Geschichte der Stadt Meerbusch haben sich vier Parteien auf einen gemeinsamen Kandidaten fürs Bürgermeisteramt verständigt. Die Meerbuscher werden damit nur die Wahl zwischen zwei Kandidaten haben, von möglichen Einzelbewerbern einmal abgesehen. Im Mai nächsten Jahres wird in Meerbusch der Nachfolger von Amtsinhaber Dieter Spindler (CDU) für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.

 FDP, SPD, UWG und Zentrum wollen ihren gemeinsamen Kandidaten zunächst in den Gremien ihrer Parteien vorstellen.

FDP, SPD, UWG und Zentrum wollen ihren gemeinsamen Kandidaten zunächst in den Gremien ihrer Parteien vorstellen.

Foto: Röse/RP-Archiv: T.L.

Der CDU-Vorstand hatte sich bei seiner Klausurtagung am Wochenende für Meerbuschs Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage ausgesprochen. Sie soll in einer Mitgliederversammlung der CDU Mitte Januar zur Kandidatin gewählt werden.

Derweil hat sich jetzt auch die Findungskommission mit Vertretern von FDP, SPD, UWG und Zentrum geeinigt und will einen gemeinsamen Gegenkandidaten präsentieren. Er soll sich zunächst den Fraktionen und bei den Mitgliederversammlungen vorstellen und dort gewählt werden. Nähere Angaben zu ihrem Kandidaten machten die Vertreter der Parteien nicht. "Unsere Mitglieder wären verärgert, wenn sie den Namen aus der Zeitung erfahren würden", erklärte Klaus Rettig von der FDP. Heidemarie Niegeloh, Vorsitzende der Meerbuscher Sozialdemokraten, sagte über den Kandidaten: "Es ist unbestritten, dass Frau Mielke-Westerlage viele Qualifikationen fürs Bürgermeisteramt hat. Es gibt aber auch andere Menschen, die diese Qualifikation haben."

In der Vergangenheit hatte es nur einmal ein Nicht-CDU-Mitglied in Meerbusch zum hauptamtlichen Bürgermeister geschafft. Lothar Beseler war das, ein SPD-Mitglied. Ein Vierteljahrhundert ist das jetzt her. Als der CDU-Fraktionsvorsitzende Werner Damblon zu Beginn des Jahres erklärte, er sei bereit, Bürgermeisterkandidat der CDU zu werden, schlossen sich die anderen Parteien zusammen, gründeten eine Findungskommission. Deren erster Vorschlag war: Angelika Mielke-Westerlage. Die aber gab den Parteien einen Korb, fürs Amt des Bürgermeisters stehe sie nicht zur Verfügung. Vor wenigen Wochen zog Werner Damblon dann seine Kandidatur aus beruflichen Gründen zurück — und Mielke-Westerlage wurde Bürgermeister-Kandidatin der CDU.

Die Grünen, die gemeinsam mit den Christdemokraten im Stadtrat kooperieren, traten daraufhin aus der Findungskommission aus. "Der Parteivorstand wird bei der Mitgliederversammlung im Januar vorschlagen, dass die Grünen die Kandidatur von Frau Mielke-Westerlage unterstützen", erklärte der Meerbuscher Grünen-Vorsitzende Joris Mocka. "Sie kennt die Verwaltung und hat in der Vergangenheit nicht immer die reine CDU-Linie vertreten."

Freilich hätten die Mitglieder der Partei das letzte Wort über den Bürgermeisterkandidaten. Mocka: "Ich gehe davon aus, dass sichbeide Kandidaten zur Wahl stellen werden."

(RP)
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