Meerbusch Zoo lehnt Tannenbäume ab

Düsseldorf · Zum dritten Mal holen Pfadfinder vom Stamm Lank Weihnachtsbäume gegen eine Spende ab. Angeblich wollen sie die Nadelhölzer dem Zoo Krefeld zur Fütterung der Elefanten zur Verfügung stellen. Doch der Tierpark lehnt das dankend ab. Die Dickhäuter mögen gar keine Tannenbäume.

Die Elefanten im Krefelder Zoo sind ihre Ketten los
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Die Elefanten im Krefelder Zoo sind ihre Ketten los

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Lank-Latum Das Fest der Heiligen Drei Könige ist vorbei. Für viele wird es damit Zeit, ihre Weihnachtsbäume zu entsorgen. Zum dritten Mal bieten die Pfadfinder vom Stamm Lank Rheinfranken am 10. und 16. Januar den Service an, die abgeschmückten Bäume nach Vereinbarung gegen eine kleine Spende abzuholen. "Die von den Jugendlichen eingesammelten Bäume werden größtenteils als Futter für hungrige Elefanten im Krefelder Zoo sein", heißt es in einer Pressemitteilung der Pfadfinder.

Nicht gesund für Elefanten

Im Zoo ist man darüber ziemlich verwundert. "Das kommt für mich überraschend. Mit uns hat im Vorfeld niemand gesprochen und wir nehmen bereits seit Jahren gar keine Weihnachtsbäume mehr an", sagt Sprecherin Petra Schwinn. Zwei Dickhäuter namens Rhena und Mumptas Mahal gibt es derzeit im Krefelder Zoo. Doch Tannenbäume oder Nadelsalat gehören nicht auf den Speiseplan der beiden asiatischen Elefantenkühe.

Da die Weihnachtsbäume oft gegen Ungeziefer gespritzt und nach dem Schlagen mit chemischen Mitteln haltbarer gemacht worden, sind sie alles andere als gesund für die Vierbeiner. Zudem sind die heimischen Nadelhölzer meist voller Harz und schmecken den Elefanten deshalb auch überhaupt nicht. Selbst Hirsch und Co. wagen sich erst dann an die Nadelbäume, wenn sie nach Wochen bitteren Frostes gar nichts anderes mehr zum Fressen finden. "Ich weiß von unserem Tierpfleger, dass unsere beiden Elefanten davon Verdauungsprobleme bekommen. Deshalb geben wir ihnen schon seit längerer Zeit keine Tannenbäume mehr zu fressen", sagt Schwinn.

"Ich habe davon gehört, dass der Zoo sie nicht mehr annimmt", gibt Dennis Adam, Organisator der Tannenbaumaktion, zu. Im vergangenen Jahr hätten die Pfadfinder mehr als 70 Bäume eingesammelt und diese dann zum größten Teil umweltgerecht zerhäckselt und als Dünger für den Pfadfinderplatz an der Pappelallee in Lank verwendet. "Genau so soll es dieses Jahr auch wieder geschehen", sagt Adam, der erneut auf gute Resonanz hofft.

Wer seine Weihnachtsbäume auf gewöhnlichem Weg über die Stadt entsorgen will, kann das in der kommenden Woche ohne zusätzliches Entgelt tun. "Einzige Bedingung ist, dass die Bäume abgeschmückt und ohne Wurzel sind", sagt Monika Schouren, Mitarbeiterin beim städtischen Umweltamt.

Ab zur Kompostierungsanlage

Die zuständige Entsorgerfirma sammelt sie am Dienstag in Büderich, am Mittwoch in Osterath und Lank-Latum, und am Donnerstag in Strümp, Bösinghoven und den drei Rheingemeinden Nierst, Langst-Kierst und Ilverich ein. "Wie die Gartenabfälle aus den Meerbuscher Straßensammlungen und aus der Biotonne werden die Bäume zur Kompostierungsanlage in Korschenbroich transportiert", berichtet Schouren.

(RP)
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