Rhein-Kreis Neuss Zahl der illegalen Schrotthändler nimmt zu

Rhein-Kreis Neuss · Der Rhein-Kreis beobachtet die Entwicklung mit Sorge. In Meerbusch wurde die Stadt bereits aktiv.

Die Arbeit der illegalen Schrotthändler in Neuss, gegen die vonseiten der Stadt künftig stärker vorgegangen werden soll, hat auch der Rhein-Kreis schon länger im Blick. "200 Bußgeldverfahren haben wir seit dem Jahr 2006 eingeleitet", sagt der zuständige Umweltdezernent Karsten Mankowsky.

Der Kreis ist zuständig dafür, Schrottsammlungen zu genehmigen. Die Zahl der Anfragen ist allerdings rückläufig: Wurden 2012 noch zwölf Genehmigungen ausgegeben, waren es in diesem Jahr bislang nur sechs. "Allerdings gelten die Genehmigungen aus dem Vorjahr weiter", sagt Mankowsky, der mit Sorge beobachtet, dass immer mehr illegale Schrottsammler in den Rhein-Kreis kommen, etwa aus Osteuropa. Das liege an den hohen Altmetall-Preisen. "Das macht die Sache für die Schrottsammler so attraktiv", sagt der Dezernent, dessen Amt häufig Hinweise von Anwohnern bekommt, die jedoch angesichts der hohen Mobilität der Schrottsammler nicht immer zielführend sind.

In Neuss hatte die UWG angemahnt, sich mit der zunehmenden Anzahl der Schrottsammler zu befassen, die mit ihrem "Gebimmel" die Anwohner störten. Für Umweltdezernent Mankowsky ist das ein Nebeneffekt - viel schlimmer sei die Tatsache, dass vor allem Kühlschränke zum "Ausschlachten" sehr beliebt sind. "Da werden nur einzelne Aggregate mitgenommen", erläutert Mankowsky. Dabei werde FCKW-haltiges Thermo-Öl freigesetzt. Ein einzelner Tropfen genüge, um bis zu 1000 Liter Trinkwasser zu verseuchen.

Im Rhein-Kreis hat sich bislang nur die Stadt Meerbusch dieser Problematik angenommen. Dort lief bereits mehrmals die Aktion "Stop den Kühlschrank-Klau", bei der die Stadt in Zusammenarbeit mit ihrer Tochtergesellschaft NOEX, der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein und der Polizei gegen die illegalen Sammler vorgegangen ist. "Wir wollen auf das Problem aufmerksam machen und die Händler abschrecken", sagt Michael Gorgs, Sprecher der Stadt Meerbusch. Bei den gezielten Überprüfungen bekamen mehrere Händler Anzeigen wegen Diebstahl, technischen Mängeln an den Fahrzeugen oder nicht sachgemäß gesicherte Ladung. "Die Aktion soll den Schrotthändlern zeigen, dass sich der Kühlschrank-Klau nicht lohnt", sagt Gorgs.

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