Ex-Drummer der Toten Hosen ist tot Fans und Freunde trauern um Wölli

Düsseldorf · Viele wollten es zunächst nicht glauben: Der Tod des früheren Tote-Hosen-Drummers Wolfgang Wölli Rohde erschüttert die Musikwelt. In den sozialen Netzwerken finden sich viele tröstende Worte von Fans.

So trauern Freunde und Fans um Wölli
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Foto: dapd

Allen voran posteten Die Toten Hosen einen Nachruf auf Facebook. "Wir haben ihn verloren", schreiben die Musiker dort. "Er war auch für uns ein Familienmitglied und bis zum letzten Tag ein enger guter Freund. Wir werden Dich nie vergessen. Andi, Breiti, Campino, Kuddel, Vom, und alle Mitarbeiter von JKP und KKT."

Düsseldorfer Größen wie die Fortuna und die DEG bekundeten ebenfalls auf Twitter ihr Beileid. Viele, die etwas posten, sind sich einig: Nachdem bereits die deutsche Größe Roger Cicero und Weltstars wie Prince und David Bowie gehen mussten, fällt spätestens jetzt auf, dass das Jahr 2016 kein gutes Jahr für legendäre Musiker zu sein scheint. Einige betonen — wehmütig, aber mit Humor — dass die Band "dort oben" noch einen Schlagzeuger gebraucht habe und sie jetzt den bestmöglichen bekommen habe.

Auch nach seinem Aus bei den Toten Hosen nach einem schweren Autounfall blieb Wölli der Musik treu. Er zog nach Meerbusch, startete dort mit "Rock am Turm" ein großes Festival für Nachwuchsbands. Wölli unterstützte junge heimische Bands erfolgreich bei der Suche nach Proberäumen, setzte der gebürtige Kieler seiner Wahlheimat vor zwei Jahren auch musikalisch ein Denkmal. "Meerbusch wunderbar" nannte er die von ihm komponierte Stadthymne, die auf CD in den Bürgerbüros verkauft wurde. Am Mikrofon: Wölli selbst.

Sein fast sieben Meter langes Wohnmobil "Liberty 6700" kannte im Stadtteil Lank-Latum fast jeder, zehn Jahre lang begleitete das Wohnmobil — ausgestattet mit Flachbildfernseher, Spielkonsole und einer guten Musikanlage — den Drummer auf seinen Touren quer durch Deutschland. Mit seinen beiden Söhnen fuhr er nach Frankreich und Italien — bis ein Serienbrandstifter das Wohnmobil vor knapp drei Jahren abfackelte.

Nicht lange fackelte Wölli, wenn geistige Brandstifter in Meerbusch auftauchten. Als die NPD vor knapp einem Jahr zu einer Kundgebung in Meerbusch zusammenkam, gehörte der Musiker mit zu den 200 Gegendemonstranten; damals schon schwer von der Chemotherapie gezeichnet.

Für einige Fans sind nicht nur die Die Toten Hosen sondern gerade Wölli ein Teil ihrer Kindheit oder Jugend, manche kommentieren beim Abschied nehmen, dass er sie zur Musik geführt habe.

Sie sind sich einig: Mit dem Tod von Wölli ist eine weitere Legende gestorben. Einer der vielen Twitter-Nutzer, die sich im sozialen Netzwerk von ihrem Idol verabschiedet haben, trifft es auf den Punkt. Er schreibt: "Die Besten gehen zu früh."

(isw)
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