Ex-Toten-Hosen-Schlagzeuger in Meerbusch Wohnmobil in Flammen — Wölli ist traurig

Meerbusch · In der Nacht zu Sonntag haben bislang unbekannte Täter in Lank-Latum das Wohnmobil von Ex-Toten-Hosen Schlagzeuger Wolfgang Rohde in Brand gesteckt. "Ich bin richtig traurig, das ist ein Totalschaden", sagt Wölli.

 Das Wohnmobil des Ex-Toten-Hosen Schlagzeugers Wölli wurde von den Brandstiftern zerstört.

Das Wohnmobil des Ex-Toten-Hosen Schlagzeugers Wölli wurde von den Brandstiftern zerstört.

Foto: Dackweiler, Ulli

Fast zehn Jahre lang begleitete das 6,70 Meter lange Wohnmobil den Musiker auf seinen Touren quer durch Deutschland. Mit seinem Söhnen fuhr er mit dem Modell "Liberty 6700" auf Fiat-Ducato-Basis bis nach Frankreich und Italien. "Ich habe viel Zeit und Mühe investiert, um es richtig schön auszubauen", sagt Wölli im Gespräch mit der Redaktion.

Dazu gehörte natürlich eine gute Musikanlage, ein Flachbild-Fernseher und eine Playstation, um es sich abends richtig gemütlich zu machen. Bis zu sechs Leute konnten in dem Wohnmobil schlafen. Am 25. Mai wollte Wölli wieder auf Tour gehen. Bis er in der Nacht zu Sonntag gegen 3.30 Uhr von seinem Sohn Alxander aus dem Schlaf geholt wurde. "Er stand am Bett und sagte, draußen steht die Feuerwehr und die Polizei" sagt Wölli.

Zunächst dachte der 63-Jährige an einen schlechten Scherz und wollte lieber weiter schlafen. Doch das Wohnmobil brannte tatsächlich. Unbekannte hatten das Heck in Flammen gesetzt. Die Schaumstoff-Verkleidung fing sofort Feuer, der Ruß griff den Lack an. Nachbarn hatten den hellen Flammenschein bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.

Die 27 Einsatzkräfte brauchten knapp 40 Minuten, um den Brand zu löschen. Auch ein hinter Wöllis Wohnmobil parkender Ford K wurde in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem es zunächst noch so aussah, als könnte das Wohnmobil repariert werden, steht jetzt fest: Totalschaden. Wie viel Geld Wölli von der Versicherung bekommt, weiß er noch nicht. "Auf jeden Fall mache ich einen Riesenverlust", sagt Wölli der in Lank das Festival "Rock am Turm" mitorganisierte.

Wer das Wohnmobil angesteckt hat, darüber gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Die Neusser Polizei ermittelt, denn in den vergangenen 19 Tagen hat es in Meerbusch sechsmal gebrannt. Erst vor kurzem war in der Nähe des Latumer Sees — genau dort war das Wohnmobil abgestellt — eine Parkbank angezündet worden. Allerdings habe es laut Wölli einige Nachbarn gegeben, denen das Wohnmobil möglicherweise ein Dorn im Auge war, weil es im Wohngebiet abgestellt war. Einige haben laut Wölli schon Polizei und Ordnungsamt alarmiert. "Ich hab mich aber an die Regeln gehalten. Es war angemeldet und hat niemandem das Fenster blockiert", so Wölli.

Dass Jugendliche aus der Umgebung die Täter sein könnten — das schließt Wölli aus. "Die meisten kenne ich, die machen sowas nicht", sagt Wölli. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder Hinweise zur Tat geben kann sollte sich mit der Polizei in Verbindung setzen.

(EW/csi/rl)
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