Meerbusch Wo sich Solarstrom in Meerbusch lohnt

Meerbusch · In Zusammenarbeit mit den Kommunen bietet die Sparkasse Neuss das "Solarpotenzialkataster" für den Rhein-Kreis Neuss an. Eigentümer können sich erkundigen, ob ihr Standort für Solaranlagen geeignet ist. Die Nachfrage ist groß

 Nach Eingabe der jeweiligen Adresse erhält der Nutzer detaillierte Informationen über Solartauglichkeit seines Standortes.

Nach Eingabe der jeweiligen Adresse erhält der Nutzer detaillierte Informationen über Solartauglichkeit seines Standortes.

Foto: Screenshot RP

Angesichts steigender Energiekosten und des wachsenden Umweltbewusstseins stellen sich immer mehr Hauseigentümer die Frage: Lohnt sich eine Solar- oder Photovoltaikanlage, beispielsweise auf dem Dach?

Die Anschaffung ist kostspielig, die Amortisationszeit, also die Zeitspanne, die vergeht, bis sich die Investition bezahlt macht, ist lang. Um den Eigentümern diese schwierige Entscheidung zu erleichtern, hat die Sparkasse Neuss in Kooperation mit den Kommunen das "Solarpotenzialkataster" ins Leben gerufen. Auch die Energieversorger, beispielsweise die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (wbm), haben das Portal mitentwickelt. Seit September kann man sich im Internet kostenlos erkundigen, ob sich das eigene Haus an einem für Solaranlagen geeigneten Standort befindet.

Das Prozedere ist simpel: Unter der Internet-Adresse www.solare-stadt.de/meerbusch erhält der Nutzer eine Karte des gesamten Stadtgebietes.

Nach Eingabe der Hausadresse werden hochauflösende Luftbilder des jeweiligen Standortes angezeigt. Die Eignung der Immobilie wird in verschiedenen farblichen Kennzeichnungen bewertet — grün bedeutet "gut geeignet", rot hingegen rät von dem Bau einer Solaranlage an dieser Stelle ab. Auch die Eignung der jeweiligen Dachfläche und die Sonneneinstrahlung vor Ort sind farblich gekennzeichnet. Zusätzliche Faktoren, wie der Schattenwurf von Nachbargebäuden und Bäumen oder die Himmelsrichtung von Dächern fließen in die Kalkulation mit ein.

Bislang haben sich rund 7000 Nutzer in dem Portal über die Solar-Tauglichkeit ihrer Immobilie informiert, 1600 davon aus Meerbusch. "Mit dieser Resonanz können wir sehr zufrieden sein", sagt Stephan Meiser, Direktor im Bereich Unternehmenskommunikation der Sparkasse Neuss. "Es zeigt, dass das Angebot vielen Investoren, die an der Solartechnik interessiert sind, als Informationsquelle dient."

Abgerundet wird das Serviceangebot durch einen von der Sparkasse Neuss und dem jeweiligen regionalen Energieversorger zur Verfügung gestellten "Wirtschaftlichkeitsrechner". Über diesen lässt sich eine Ertragsprognose für die neue Solaranlage erstellen. Schließlich gilt: Der Ertrag der Anlage hängt von den Bedingungen vor Ort ab.

Experten schätzen, dass sich die Kosten bei einem Einfamilienhaus auf 10 000 bis 12 000 Euro belaufen. Bei einem optimal ausgerichteten Dach kann sich die Investition bereits nach weniger als zehn Jahren rechnen. Zusätzlich zum möglichen Stromertrag der Anlage lässt sich auch die potenzielle CO2-Einsparung abfragen. "Den Kunden ist nicht nur der wirtschaftliche Vorteil, sondern auch der Umweltfaktor sehr wichtig", so Meiser. "Natürlich geht es generell um den Werterhalt der Immobilie, aber gleichzeitig auch um das gute Gefühl, etwas für die Umwelt zu tun."

Bundesweit kann die Informationsplattform bereits in über 100 Städten und Kreisen genutzt werden — und die Nachfrage sei erfreulich hoch.

"Durch diesen Online-Check haben die Eigentümer die Möglichkeit, im Vorfeld Informationen einzuholen" erklärt Meiser. "Sie wissen dann genau, ob die Aufrüstung rentabel ist oder nicht."

(RP)
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