Meerbusch Wo neue Sozialwohnungen entstehen

Meerbusch · Auf dem Gelände des alten Bauhofs in Büderich wird sozialer Wohnungsbau entstehen. Auch am Ivangsweg in Osterath sieht Planungsdezernent Just Gérard gute Chancen für neue Sozialwohnungen

 In der Ivangsheide gehören der Stadt 65 000 Quadratmeter Land. Wird der Flächennutzungsplan geändert, könnten dort unter anderem Sozialwohnungen gebaut werden.

In der Ivangsheide gehören der Stadt 65 000 Quadratmeter Land. Wird der Flächennutzungsplan geändert, könnten dort unter anderem Sozialwohnungen gebaut werden.

Foto: Dackweiler/RP-Archiv (2): U.D.

Die ersten Baugebiete für neue Sozialwohnungen in Meerbusch stehen fest — sie liegen in den Ortsteilen Büderich und Osterath. Auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofs in Büderich soll ein "angemessener Anteil" an sozialem Wohnraum entstehen. "Es wird ein entsprechendes Kriterium mit Ausschlusswirkung in die Ausschreibung zum späteren Bieterverfahren aufgenommen", erklärt Planungsdezernent Just Gérard. "Damit ist eine direkte Bindung und Pflicht zur Realisierung über den späteren Kaufvertrag gesichert."

 Auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofs sind Sozialwohnungen bereits fest vertraglich vereinbart.

Auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofs sind Sozialwohnungen bereits fest vertraglich vereinbart.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

In Meerbusch haben aktuell mehr als 2000 Haushalte einen Bedarf an sozial gefördertem Wohnraum. Dem stehen aber nur 737 preisgebundene Wohnungen gegenüber. In den kommenden Jahren wird sich das Problem massiv verschärfen, weil beispielsweise die Häuser der Böhlersiedlung aus der Mietpreisbindung fallen werden. Damit fehlt in Meerbusch bezahlbarer Wohnraum, was auch den städtischen Etat belastet — denn für Hartz-IV-Bezieher übernimmt die Kommune die Kosten für die Unterkunft. Schon heute zahlt Meerbusch dafür jährlich rund 6,1 Millionen Euro. Seit Jahren hatte die SPD den Ausbau des sozialen Wohnungsbaus in Meerbusch gefordert, vor neun Monaten gab's gemeinsam mit der schwarz-grünen Ratsmehrheit dann einen entsprechenden Beschluss.

Zwei Hoffnungen der Politiker lassen sich nicht erfüllen, erklärt Gérard: "Eine nachträgliche freiwillige Bereitschaft bei den Investoren der Planung ,Ostara' und der ,Böhler-Erweitungsflächen', anteilig sozialen Wohnraum anzubieten, ist nicht erkennbar." Doch an einem anderen Standort in Osterath sei der Bau neuer Sozialwohnungen denkbar, sagt der Planungsdezernent. Der Stadt gehören rund 65.000 Quadratmeter Land am Ivangsweg. Ein Großteil wird zurzeit landwirtschaftlich genutzt. "Die Grundstücke werden im bestehenden Regionalplan als Allgemeiner Siedlungsbereich dargestellt", berichtet Gérard. Entstünde dort ein Wohnquartier, wäre es durch die K-Bahn-Haltestelle "Kamperweg" und die Nähe zum Osterather Bahnhof gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Bis zu einem Baubeginn müssten allerdings mindestens drei bis vier Jahre Zeit eingeplant werden. Gérard: "Zur Realisierung eines Wohngebietes sind der Flächennutzungsplan zu ändern und ein Bebauungsplan aufzustellen."

(RP)
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