Meerbusch Wirbel um 100.000 Euro für Fluglärmgegner

Meerbusch · Der Flughafen Düsseldorf gibt Fluglärmgegnern Geld, damit sie klagen können. In Meerbusch gibt es Kritik.

Die Meerbuscher Initiative "Bürger gegen Fluglärm" kritisiert eine angekündigte finanzielle Unterstützung des Flughafens Düsseldorfs für Anwohnerinitiativen, die gegen die geplante Kapazitätserweiterung klagen wollen. "Gesundheitsgefährdung kann man nicht durch Ablasszahlung wegkaufen", sagte gestern Christoph Lange, Vorsitzender Bürger gegen Fluglärm in Meerbusch im Vorfeld der heutigen Präsentation des Flughafens in Meerbusch. Um 18.30 Uhr wollen Flughafenvertreter in der Aula der Maria-Montessori-Gesamtschule, Weißenberger Straße 8, die geplante Erweiterung der Starts und Landungen erklären.

Flughafenchef Ludger Dohm hatte angesichts der Kapazitätserweiterung angekündigt, den Fluglärmgegnern eine Chance zu geben, das Antragsmaterial durch eigene Gutachter prüfen zu lassen. 100.000 Euro werde der Flughafen bereitstellen, um mögliche Gegengutachten erstellen zu lassen. Über die Vergabe des Geldes soll der Vorsitzende der Lärmschutzkommission, Bürgermeister Thomas Goßen aus Tönisvorst, entscheiden. Die Zahlung der 100.000 Euro sei freiwillig, betont der Flughafen Düsseldorf. Der Meerbuscher Fluglärmgegner Christoph Lange erklärte gestern: "Dieser Fonds wurde nicht freiwillig vom Flughafen aufgelegt, sondern durch die Vorsitzenden der Initiativen Kaarst gegen Fluglärm und Bürger gegen Fluglärm beim Verkehrsminister Groschek erstritten. Dieser hat dem Flughafen nahegelegt, diesen Fonds zwecks annähernder Chancengleichheit bereitzustellen." Lange kritisiert also eine Zuwendung, von der auch seine Initiative am Ende profitieren könnte, indem ein Gegengutachten finanziert wird.

Wie stark wird der Zuschauerzuspruch heute sein? Die Meerbuscher Stadtverwaltung zeigt sich gespannt und ruft die Meerbuscher auf, sich zu informieren. Bei der Infoveranstaltung in Ratingen, wo der Flughafen Düsseldorf ebenfalls seine Pläne erläuterte, kamen am Ende nur 50 Teilnehmer, darunter bereits Vertreter von Kommunen.

(sep)
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