Meerbusch Winterwelt: Stromkosten liegen auf Rekordniveau

Meerbusch · Aufgrund der milden Temperaturen lief die Eismaschine auf Hochbetrieb – Klaus Unterwainig rechnet mit bis zu 40 000 Euro.

 Gestern schloss die Winterwelt ihre Pforten. Die neunte Auflage war für Wirt Klaus Unterwainig "fast die Beste."

Gestern schloss die Winterwelt ihre Pforten. Die neunte Auflage war für Wirt Klaus Unterwainig "fast die Beste."

Foto: Stefan Büntig

Aufgrund der milden Temperaturen lief die Eismaschine auf Hochbetrieb — Klaus Unterwainig rechnet mit bis zu 40 000 Euro.

An den Ständen auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz stehen die Besucher für Crêpes oder Bratwurst an, an den Stehtischen schlürfen Erwachsene Glühwein und auf der Eisbahn laufen Kinder Schlittschuh. Auch am letzten Tag der neunten Büdericher Winterwelt läuft das Geschäft gut — zum Glück, denn wegen der milden Temperaturen in den vergangenen Wochen brauchte die Kühlmaschine besonders viel Energie, um die 300 Quadratmeter große Eisfläche zu erhalten.

"Die Stromkosten werden gigantisch sein", sagt Veranstalter Klaus Unterwainig. Vor drei Jahren beliefen die sich noch auf rund 16 000 Euro und vor einem Jahr auf rund 29 000 Euro. "Diesmal dürften es bis zu 40 000 Euro sein", so Unterwainig. Er geht jedoch davon aus, die Saison mit einem Plus abzuschließen, da die Einnahmen aus den Sponsorengeldern, dem Umsatz der eigenen Glühweinhütte und der Vermietung der Stände höher liegen als die Kosten.

Dem warmen Winter konnte Unterwainig auch etwas Positives abgewinnen: "Schnee schafft natürlich Weihnachtsstimmung, aber für uns bedeutet er in erster Linie viel Arbeit." Gut in Erinnerung geblieben ist Unterwainig und seinem Team der Winter 2011. Damals mussten 25 Lkw-Ladungen Schnee abtransportiert werden. Das Wetter beeinflusste dieses Jahr zudem die Getränkewahl der Besucher: Statt warmen Glühwein ging Bier umso häufiger über die Theke.

Mit der Nachfrage nach den Angeboten auf dem Büdericher Marktplatz ist Unterwainig zufrieden: "Bis zum 31. Dezember war es spitzenmäßig. Danach hat es etwas nachgelassen." Die Winterwelt habe zahlreiche Besucher aus anderen Städten angezogen. Bei einem Parkplatz-Rundgang entdeckte Unterwainig Kennzeichen aus Düsseldorf, Kaarst oder Mettmann. Für den Organisator war die neunte Auflage der Winterwelt "fast die Beste" — so machten man mit den Eisstock-Turnieren teils schlechte Erfahrungen. Da die Vorbereitung der Eisfläche viel Zeit in Anspruch nahm, musste die Bahn schon gegen 17 Uhr geschlossen werden. "Das fanden vor allem die Kinder schade", sagt Unterwainig. Die Jahre zuvor wurde immer Eishockey gespielt. Da reichte es, um 19.30 Uhr zu beginnen. Das Bühnenprogramm wurde durchweg gut angenommen — wie die Rock'n'Roll-Band "Mersey Boys", das Heerdter Keller-Orchester oder das Kasperle-Theater.

Von den hohen Besucherzahlen profitierten nicht nur die Imbissbuden rund um die überdachte Eisfläche, sondern auch der Büdericher Einzelhandel. "Die Winterwelt ist ein wichtiger Zugewinn für die Geschäfte im Ort", sagt Andreas Galonska, Vorsitzender der Büdericher Werbe- und Interessengemeinschaft (WUI). Als Mit-Veranstalter ist die WUI selbst darum bemüht, das Winterereignis noch attraktiver zu machen. So steht für das nächste Mal eine Wartung der Straßenbeleuchtung auf der Dorfstraße an, die die WUI zur Verfügung stellt.

Klaus Unterwainig freut sich über das schöne Wetter am letzten Tag der Winterwelt, es ist ein Tag zum Ausklingen. Wobei er auch schon an den nächsten Morgen denkt. Denn dann beginnen die Abbauarbeiten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort