Meerbusch Wettbewerb macht Schule

Düsseldorf · Die Junge Union Meerbusch lud zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Zukunft der Schulen ein. Das Abitur wird 2007 erstmals zentral abgefragt, Leistungen, auch zwischen Gesamtschule und Gymnasien, werden vergleichbar.

„Was müssen Meerbuscher Schulen künftig leisten?“, diese Frage stellte die Junge Union Meerbusch gemeinsam mit der Jungen Union Willich am Freitagabend bei einer Podiumsdiskussion in der Alten Weinschenke in Lank. Zum Thema eingeladen hatte sie den CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Berger (37), stellvertretender Vorsitzende des Ausschusses für Innovation, Wissenschaft und Forschung, der nach halbstündigem Vortrag rund 40 Interessierten in einer lebhaften Diskussion Rede und Antwort stand.

Der Druck ist gestiegen

Gleich zu Anfang befand der promovierte Wirtschaftswissenschaftler und Berufsschullehrer: „Den Zustand der Schulen am Niederrhein kann man nur schwer mit anderen Teilen NRWs vergleichen, was die gute Ausstattung angeht.“ Doch erhöht sich auch in Meerbusch der Leistungsdruck, der auf Schülern wie Lehrern lastet – das Abitur soll nach zwölf statt nach 13 Jahren erreicht werden und wird erstmals ab 2007 zentral abgefragt, „Schul-TÜVs“ wurden eingeführt. So machte den anwesenden angehenden Abiturienten besonders das Zentralabitur zu schaffen. Sie kritisierten, dass die Prüfungsaufgaben des Zentralabiturs noch Mängel aufwiesen und der Lernstoff sehr umfangreich wäre.

Doch standen die Schüler dem Zentralabitur grundsätzlich positiv gegenüber. Dass das Abitur vergleichbar und an jeder Meerbuscher Schule gleich viel wert sein wird, kommt dem Gerechtigkeitssinn der Pennäler entgegen. „Wir wollen gleiche Spielregeln für alle“, sagte auch Berger. Waren unverhoffte Freistunden für Schüler bis dato kein Grund zur Klage, empfinden sie Unterrichtsausfall jetzt als ungerecht. „Wir wollen keinen Ausfall mehr, wir wollen lernen“, sagte ein angehender Abiturient.

„Wie sicher ist unsere Gesamtschule?“, sorgten sich hingegen Suzanne und Klaus Eichhorn. Die Eltern, deren Tochter Julia (15) die Maria-Montessori Gesamtschule in Meerbusch besucht, befürchten, dass durch den Abbau von Entlastungsstunden des sechsköpfigen Schulleiterteams die Gesamtschule benachteiligt werden könnte. Hintergrund: Die CDU möchte „übernommene Besitzstände“, für einen fairen Wettbewerb aller Schulformen streichen.

Zentralabitur kein Problem

Klaus Heesen, Leiter der Meerbuscher Gesamtschule, erklärte, er sähe dem Zentralabitur indes gelassen entgegen.

Der Pädagoge will sich gerne dem Wettbewerb der Schulen stellen. „Wir haben ein anderes Schüler-Klientel als die Gymnasien.

Deshalb werden diese beim Zentralabitur im Durchschnitt wohl besser abschneiden.

„Das ist uns klar“, räumte Heesen ein. „Aber unser Unterricht wird mit Blick auf das Zentralabitur immer besser“, so der Schulleiter weiter.

(RP)
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