Meerbusch Werden Kitas für Ortsfremde geöffnet?

Meerbusch · Die FDP will die Kindertagesstätten künftig wieder für Kinder öffnen, die nicht in Meerbusch leben, und hat einen Antrag dazu im Jugendhilfeausschuss gestellt. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage will ihn baldmöglichst unterstützen.

 Im Mai war Richtfest für die neue Kita der Lebenshilfe in Lank. In zwei Monaten soll sie ihren Betrieb aufnehmen. Die Lage bei der U3-Betreuung entspannt sich zusehends.

Im Mai war Richtfest für die neue Kita der Lebenshilfe in Lank. In zwei Monaten soll sie ihren Betrieb aufnehmen. Die Lage bei der U3-Betreuung entspannt sich zusehends.

Foto: Dackweiler

Kitaplätze sind knapp. Vor allem für Kinder unter drei Jahren. Seit zwei Jahren dürfen deshalb ausschließlich Meerbuscher Kinder die Tagesstätten im Stadtgebiet besuchen. So hatte es der Meerbuscher Stadtrat beschlossen. Die Sorge der Politiker: Sonst könnte die Stadt den Rechtsanspruch auf U3-Betreuung nicht erfüllen.

Bald könnte diese Regel allerdings wieder Geschichte sein: Denn die FDP hat in der vergangenen Sitzung des Jugendhilfeausschusses beantragt, das Verbot aufzuheben. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) und die Verwaltung wollen dem bald folgen.

"Nach den Neuerungen des Kinderbildungsgesetzes kann das Jugendamt einer Kommune, die auswärtige Kinder aufnimmt, einen Kostenausgleich von der Stadt, die Wohnsitz der Aufgenommenen ist, beantragen", sagt Ralph Jörgens von der FDP. Mehrkosten durch Kinder aus anderen Kommunen habe die Stadt also nicht zu befürchten, sondern könnte sogar noch finanzielle Zuschüsse von der Nachbarstadt beantragen. "Die Stadt Krefeld plant auch bereits, wieder Kinder aus anderen Städten aufzunehmen. Deshalb sollten wir das ebenfalls baldmöglichst tun", so Jörgens.

Kita-Beiträge in der Region
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Nützen könnte die Neuregelung dann auch Meerbuschern, die in Nachbarstädte umziehen, ihre Kinder aber weiter in der gewohnten Umgebung in der Kita lassen wollen, meint der FDP-Politiker. "Wenn eine Familie zum Beispiel nach Krefeld umzieht, könnten die Kinder weiter in Meerbusch in den Kindergarten gehen", sagt er.

Was der Staat für Kinder ausgibt
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Foto: dpa, Arno Burgi

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage brachte dem Vorschlag der Liberalen Zustimmung entgegen: "Wir haben den Beschluss 2012 gefasst, als es darum ging, den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz auch für Kinder unter drei Jahren umzusetzen", erklärte sie in der Sitzung des Ausschusses. Bereits damals habe man den Beschluss aber bis Juli 2015 befristet, weil man bloß warten wollte, bis sich die Lage wieder entspannt. "Und das tut sie. Im Januar eröffnen wir wieder eine neue Kita und dann, denke ich, wird es auch bald kein Problem mehr sein, Kinder aus anderen Kommunen aufzunehmen." Ausgleichszahlungen will die Bürgermeisterin aber nicht in Anspruch nehmen. "Da haben wir früher schon andere Regelungen getroffen: Andere Städte nehmen Meerbuscher Kinder auf, dafür nehmen wir ebenfalls auswärtige Kinder auf", so die Bürgermeisterin.

(RP)
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