Meerbusch Wer entwirft das beste Hallenbad?

Meerbusch · Im Hallenbadausschuss wurden die Kriterien für den Architektenwettbewerb zur Sanierung des Hallenbades diskutiert. Die Verwaltung schlägt vor, zehn Teilnehmer um das beste Konzept wetteifern zu lassen.

 Das Hallenbad in Büderich soll für rund sechs Millionen Euro saniert werden. Im Schwimmbecken soll es danach fünf Wettkampfbahnen mit einer Strecke von 25 Metern geben.

Das Hallenbad in Büderich soll für rund sechs Millionen Euro saniert werden. Im Schwimmbecken soll es danach fünf Wettkampfbahnen mit einer Strecke von 25 Metern geben.

Foto: Ulli Dackweiler

Die rund sechs Millionen Euro teure "General-Sanierung" soll das Büdericher Hallenbad auf den neuesten Stand bringen. Der Hallenbadausschuss hatte dazu bereits im Dezember einen Raum- und Funktionsplan verabschiedet. Um das beste Modernisierungskonzept zu finden, soll ein Architektenwettbewerb veranstaltet werden. Den Ablauf dieses Wettbewerbs sowie die Ausschreibungskriterien stellte Sandra Trelle, deren Architekturbüro "Compar" das Projekt betreut, im Ausschuss vor.

Das für den Wettbewerb vorgeschlagene Verfahren sieht eine europaweite Ausschreibung, eine 30-tägige Bewerbungszeit und eine Teilnehmerzahl von zehn Architekten vor. In den nächsten Wochen soll der Auslobungstext, die genaue Aufgabenstellung für die Architekten, ausgearbeitet werden. Der Verwaltungsvorschlag für den Wettbewerb soll dann in der nächsten Ausschusssitzung, voraussichtlich im April, beschlossen werden. Danach haben die Teilnehmer zehn bis zwölf Wochen Zeit, um ihre Entwürfe auszuarbeiten, ehe ein Verhandlungsverfahren über die Vergabe konkreter Aufträge entscheidet. Mit einem endgültigen Planungsauftrag rechnet die Verwaltung im Herbst.

Vor der Sanierung des Bades musste die Bausubstanz des Gebäudes über mehrere Wochen auf Schadstoffe oder sonstige Beeinträchtigungen untersucht werden. "Das Bad wurde in den 60er Jahren eröffnet", sagt Claus Klein, Architekt und Leiter des städtischen Service Immobilien. "Dafür schneidet das Gebäude sehr gut ab." Die Belastung durch Asbest und PCB sei minimal und könne beim Rückbau des Gebäudes problemlos entfernt werden. Auch künstliche Mineralfasern (KMF), die frei an der Luft krebserregend sein können, seien hier kein Risiko. "Die wenigen betroffenen Rohrisolierungen sind durch dicke Gips-Manschetten eingeschlossen und werden ebenfalls im Zuge der Sanierung entsorgt." Die Schäden an der Betonkonstruktion, verursacht durch das chlorhaltige Wasser, seien ebenfalls nur minimal. Kleins Fazit: "Ein guter Zustand."

Obgleich im Raum- und Funktionsplan bereits festgelegt, gab es durch eine Anfrage der Grünen erneut Diskussionen um den geplanten Drei-Meter-Sprungturm, den FDP und Grüne nach wie vor aus Kostengründen kritisch sehen. Claus Klein erklärt jedoch, dass selbst der Verzicht auf den Turm nicht kostengünstiger wäre. "Im Gegenteil", meint er. "Ein entsprechender Umbau betrifft das ganze Gebäude und wäre sehr teuer." Sollte der Turm abgerissen werden, müsse man zusätzlich ein flacheres Dach einbauen. "Die Heizungs- und Belüftungskosten für den Leerraum wären sonst viel zu hoch", erklärt Klein. Auch im Schwimmbecken könne durch den Abriss nicht gesparrt werden: Die Wassertiefe von 3,40 Meter müsse für das Ein-Meter-Brett weiterhin bestehen bleiben.

(RP)
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