Meerbusch Wenig Grün in Meerbusch

Meerbusch · Die Landesstatistiker stellen ihre Kommunalprofile vor: Meerbusch verfügt demnach nur über wenig Wald und unterdurchschnittlich große Erholungs- und Friedhofsflächen.

Düsseldorfs Bilanz ist negativ. Es ziehen deutlich mehr Menschen aus der Landeshauptstadt nach Meerbusch als umgekehrt. Das belegen die neusten Zahlen des Landesamtes für Datenverarbeitung und -statistik (heute: it.nrw). Die Behörde hat für Meerbusch und alle anderen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen so genannte Kommunalprofile erstellt. Meerbusch ist demnach eine große Mittelstadt und wird mit solchen verglichen.

Die in Politik und Verwaltung so gerne benutzte Beschreibung als Stadt im Grünen lässt sich bei genauerer Betrachtung nicht bestätigen. Meerbusch verfügt nämlich nicht nur über sehr wenig Wald, sondern liegt auch bei den Erholungs- und Friedhofsflächen hinter den Werten vergleichbarer Städte, des Regierungsbezirks und des gesamten Bundeslandes zurück. So steht zum Beispiel in Meerbusch nur auf 8,2 Prozent der Fläche Wald. Im Rhein-Kreis Neuss ist es mit 7,3 Prozent noch weniger, aber in den großen Mittelstädten sind es im Durchschnitt 20,5 Prozent, im Regierungsbezirk 15,1 und in NRW gar 25,6. Lediglich beim Anteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen (53,6 Prozent) steht Meerbusch gut da.

Was die Attraktivität als Wohnort angeht, muss sich die Stadt offenbar keine Sorgen machen. Einer Betrachtung über einen Zeitraum von 30 Jahren zufolge ist der Trend für Meerbusch positiv. Die Bevölkerungsentwicklung ist deutlich besser als die in NRW und in vergleichbaren Städten. Dabei profitiert Meerbusch vom Zuzug aus anderen Städten. Denn innerhalb der acht Stadtteile wird mehr gestorben als geboren. Zuletzt standen rund 400 Geburten etwa 600 Todesfälle gegenüber.

Grundsätzlich ist die Bevölkerung deutlich beweglicher als andernorts. Es ziehen viel mehr Menschen nach Meerbusch, und es verlassen das Stadtgebiet auch deutlich mehr als in anderen großen Mittelstädten. Die Fluktuation ist in den acht Stadtteilen Meerbuschs erheblich höher — ein Paradies für Immobilienmakler.

Das Kommunalprofil gibt auch Auskunft über die Altersgruppen. Ergebnis: In Meerbusch leben überdurchschnittlich viele ältere Menschen und laut einer so genannten Gemeindemodellrechnung wird sich dieser Trend bis 2030 noch erheblich verstärken. Und daran scheinen auch die Zu- und Wegzüge nichts zu ändern. Die meisten Einwohner verliert Meerbusch im Saldo übrigens an Willich, Krefeld und Kaarst. In der Summe macht das allerdings weniger als ein Siebtel der Zuzüge aus, die allein aus Düsseldorf kommen.

Das Kommunalprofil ermöglicht darüber hinaus qualifizierte Aussagen über die Wirtschaft, Einkommen, Wahlen, Behinderte, Bildung, Gewerbean- und -abmeldungen, Investitionen, Umsatz, Beschäftigtenzahlen und vieles mehr.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort