Meerbusch Weinschänke: Gastronomie soll bleiben

Meerbusch · Im Planungsausschuss stritten Investor und Politiker über die zukünftige Nutzung der Alten Weinschänke am Marktplatz in Lank. Politiker fordern, das Denkmal soll Wohnen und Gastronomie verbinden

 Die Alte Weinschänke am Marktplatz in Lank soll nach Meinung der Ausschussmitglieder weiterhin Platz für große Feste bieten. Der Wohnraum sei zweitrangig.

Die Alte Weinschänke am Marktplatz in Lank soll nach Meinung der Ausschussmitglieder weiterhin Platz für große Feste bieten. Der Wohnraum sei zweitrangig.

Foto: Ulli Dackweiler

Die denkmalgeschützte Weinschänke in Lank soll zukünftig Wohnraum bieten, gleichzeitig aber auch Gastronomie beherbergen — von dieser Forderung ließen sich die Politiker am im Planungsausschuss nicht abbringen. Als Investor Peter Schotes seine Pläne für das Gebäude, die sich maßgeblich auf Wohnbebauung konzentrieren und die Gastronomie auf das Erdgeschoss im Haupthaus beschränken, vorstellte, gab es fraktionsübergreifenden Protest.

Insgesamt geht es um eine Nutzfläche von 400 Quadratmetern auf zwei Etagen. 200 Quadratmeter im Erdgeschoss, verdoppelt durch zwei Säle im Obergeschoss — nach Meinung der Politik durchaus für "große Gastronomie"geeignet. "Das Modell der kleinen Eckkneipe funktioniert in Meerbusch nicht mehr", meint das derzeit fraktionslose Ausschussmitglied Hans-Werner Schoenauer. "Ein großer Gastraum bietet viele Möglichkeiten für große Feste und wäre mit Sicherheit immer gut besucht." Investor Schotes teilt diese Einschätzung nicht: "Man muss sich an dem Machbaren orientieren". Nur mit Wohnraum könne man die langfristige Auslastung des Denkmals garantieren. Daher sieht seine Planung im Gebäude acht bis zehn Wohneinheiten vor und die Umfunktionierung der Säle zu Wohnzwecken. Auch eine Tiefgarage soll anstelle von weiteren Parkplätzen hinzukommen, um die Optik des Denkmals nicht mehr als nötig zu beeinflussen.

Einen Mittelweg zur Nutzung der Räumlichkeiten schlägt FDP-Fraktionsmitglied Klaus Rettig vor: Das Erdgeschoss sowie der Saal im Obergeschoss könnten mit insgesamt 300 Quadratmetern für gastronomische Zwecke genutzt werden, nicht aber der "Weiße Saal" im hinteren Trakt — immer noch zu viel, meinen die Grünen. "Wir dürfen dem Investor die Gastronomie nicht einfach aufzwingen", sagt Grünen-Fraktionsmitglied Joachim Quaß. "Wir wollen schließlich alle nicht, dass die Gaststätte irgendwann brach liegt." Fest steht: Die Alte Weinschänke soll weiterhin ein geräumiger gastronomischer Betrieb bleiben. Unzufriedenheit machte sich beim Investor breit, der sich in der Debatte auch über den langwierigen Planungsprozess bei der Verwaltung beschwert. "Sie können mich doch nicht über ein Jahr lang in der Luft hängen lassen, bis Sie ihre konkreten Vorstellungen formuliert haben", so Schotes. Schoenauer ließ sich von diesen "Krokodilstränen" jedoch nicht überzeugen. Der Erhalt der Gastronomie habe sich in Meerbusch stets bewährt. Die Planung der Tiefgarage wurde vom Ausschuss genehmigt, ebenso die Überschreitung der Baugrenze. Die denkmalrechtliche Erlaubnis wurde noch nicht erteilt.

(RP)
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