Meerbusch Weichen für Frischemarkt

Düsseldorf · Für den von Carat geplanten Frischemarkt werden heute im Planungsausschuss die Voraussetzungen geschaffen – oder auch nicht. Die Verwaltung legt zwei Varianten zum Beschluss des Zentrenkonzeptes vor.

Für den von Carat geplanten Frischemarkt werden heute im Planungsausschuss die Voraussetzungen geschaffen — oder auch nicht. Die Verwaltung legt zwei Varianten zum Beschluss des Zentrenkonzeptes vor.

Heute werden im Planungsausschuss die Weichen für die Zukunft des ehemaligen Ostarageländes und den dort geplanten Frischemarkt gestellt. Auf der Tagesordnung steht die Verabschiedung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für Meerbusch. Knackpunkt ist die Entscheidung über die Größe des zentralen Versorgungszentrums.

Hört es vor der Bahnschranke auf oder kann das Ostaragelände einbezogen werden? — lautet die Frage. CDU und Bündnis 90/Die Grünen haben sich in ihrem Koalitionspapier auf den Bau des Frischemarktes verständigt und dürften einer Ausweisung über die Schranke hinaus zustimmen. Sie haben die Mehrheit. SPD und FDP sind gegen einen großflächigen Supermarkt.

Der Frischemarkt ist Bestandteil des Konzepts, das der Investor Carat hinter der Bahnschranke verwirklichen will — mit Wohnungen und Häusern (240 Einheiten) sowie Arbeitsplätzen. Die Verwaltung hat jetzt zwei Varianten für Osterath erarbeitet, über die die Politiker heute nach 17 Uhr im Mataré-Gymnasium abstimmen können.

Variante 1 bezieht das Gebiet hinter der Bahnschranke (östliches Osterath) in das so genannte Nebenversorgungszentrum ein. Diese Variante macht die Ansiedlung des etwa 4100 Quadratmeter großen Frischemarktes möglich. Dieser Plan würde nicht der Empfehlung des Gutachtens (erstellt von der Gesellschaft für Markt- und Absatz-Forschung, GMA) folgen. Dessen Votum lautet, das Ostaragelände nicht ins Zentrum einzubeziehen, weil ein großer Frischemarkt den Einzelhandel in Osterath gefährden könnte. Genau diese Sorge treibt die Einzelhändler in Osterath um. In einem offenen Brief warnt FDP-Ratsherr Thomas Gabernig, der zugleich Vorsitzender des Werbe- und Interessenrings Osterath ist und eine Glaserei an der Meerbuscher Straße betreibt, vor den Konsequenzen. Die Stadt bezieht diese vorausschauend in ihre Planung ein. "Nicht auszuschließende, negative städtebauliche Auswirkungen auf den westlich der Bahn vorhandenen Ortskern Osterath werden in Kauf genommen", heißt es in der Vorlage. Die Verwaltung bezieht sich auf das vorangegangene Gutachten der GfK. Darin ist nicht die Rede von einer Verödung, sondern lediglich von einer Kaufkraftverschiebung. Bei der Bezirksregierung sieht man die Pläne kritisch. "Wir haben nur beratende Funktion. Die Planungshoheit liegt bei der Stadt", heißt es in der Pressestelle. Erst wenn der Flächennutzungsplan geändert werden soll, muss die Bezirksregierung zustimmen.

Variante 2 sieht auf dem ehemaligen Ostaragelände einen Elektro-, Camping- oder Küchenmarkt vor. Zusätzlich wäre Platz für einen Supermarkt, der dann aber nur eine Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern hätte.

(RP)
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