Meerbusch Was Meerbuschs Erstwähler bewegt

Meerbusch · Am Super-Wahl-Sonntag 25. Mai sind tausende junge Meerbuscher erstmals wahlberechtigt. 2470 Jugendliche und junge Erwachsene dürfen bei den Kommunalwahlen erstmals ihr Kreuz machen. Sie entscheiden mit, wer Bürgermeister wird, künftig im Stadt- und im Kreistag sitzt. Seit 1996 sind in Nordrhein-Westfalen Jugendliche schon mit 16 Jahren bei den Kommunalwahlen aktiv stimmberechtigt.

 Annabelle Heinrichsen: "Da ich noch zur Schule gehe, interessieren mich Bildungsthemen am meisten."

Annabelle Heinrichsen: "Da ich noch zur Schule gehe, interessieren mich Bildungsthemen am meisten."

Foto: Stefan Büntig

Bei der Europawahl, ebenfalls am Sonntag, sind in Meerbusch 2260 Erstwähler registriert. Dort gilt nach wie vor das Mindestalter 18 Jahre.

 Annika Schröder: "Der Stromkonverter, Schule und Bildung sind meine wichtigsten Themen."

Annika Schröder: "Der Stromkonverter, Schule und Bildung sind meine wichtigsten Themen."

Foto: Stefan Büntig

Die erste Wahl bringt viele Fragen mit sich: Wen soll ich wählen? Welche Partei passt am besten zu mir? Annabelle Heinrichsen ist 16 Jahre alt und Erstwählerin. Die Wahl am 25. Mai sieht sie als Chance, die sie nutzen möchte: "Ich finde das Wählengehen wichtig, wir leben schließlich in einer Demokratie und können mitbestimmen." Doch für wen soll sie sich entscheiden? "Es gibt so viele Parteien, da muss man sich erst mal zurechtfinden." Bisher hat sie den Wahl-O-Mat im Internet genutzt, um sich darüber zu informieren, welcher Fraktion sie am nächsten steht. Der Wahl-O-Mat gilt allerdings nur für die Europawahl, nicht für die Kommunalwahl. Deswegen war sie am Wochenende bei der Meerbuscher Erstwählerparty im Osterather Jugendcafé. Dort stellten sich die verschiedenen Parteien und ihre Bürgermeisterkandidatinnen vor. Annabelle hatte sich vorgenommen, die Kandidatinnen nach ihren Zielen zu fragen. Dabei achtete sie vor allem auf eines: "Da ich noch zur Schule gehe, interessieren mich die Bildungsthemen am meisten."

 Erstwähler Henry Voitz: "Der NSA-Überwachungsskandal hat mich schockiert."

Erstwähler Henry Voitz: "Der NSA-Überwachungsskandal hat mich schockiert."

Foto: Büntig

Auch Henry Voitz möchte sich mit der Bildungspolitik auseinandersetzen: "Mir ist wichtig, was mich jetzt betrifft und nicht so weit in der Zukunft liegt." Dazu zählt für ihn auch das Thema Internet. "Der NSA-Überwachungsskandal hat mich schockiert. Ich möchte wissen, wie es in der Hinsicht weiter geht." Eine erste Orientierung hat er von seinen Eltern und aus der Schule. Für den Zehntklässler steht fest: "Ich will auf jeden Fall wählen gehen." Genau wie Annika Schröder: "Ich finde es gut, dass man seine Meinung einbringen kann", sagt die 16-jährige Erstwählerin, "wir haben in Deutschland das Privileg, dass wir wählen gehen können." Wen sie wählen wird, weiß sie noch nicht: "Momentan ist noch alles offen." Auch sie ist am Sonntag zur Erstwählerparty gegangen. Die wichtigsten Punkte für sie: Schule und Bildung. Aber auch der geplante Stromkonverter, der ans Umspannwerk Osterath angeschlossen werden soll, interessiert sie. "Ich wohne in der Nähe des Standortes, deswegen bin ich davon betroffen."

Doch nicht nur Erstwähler stehen vor dem Entscheidungsproblem. Der 31-jährige Julian Bähr ist zwar bisher immer wählen gegangen, weiß aber momentan nicht, welcher Partei er seine Stimme geben soll. Er sagt: "Für mich stehen die beiden Themen bezahlbarer Wohnraum und Naturschutz an erster Stelle."

(RP)
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