Meerbusch Warum die Fusion TuS-ASV geplatzt ist

Meerbusch · Nach zwei Jahren harter Arbeit für den Vorstand der beiden Vereine haben sich zu wenige Vereinsmitglieder für eine Verschmelzung der beiden Klubs entschieden. Grund seien vor allem die Fußballabteilungen gewesen

Meerbusch: Warum die Fusion TuS-ASV geplatzt ist
Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Um 22.40 Uhr am Donnerstagabend stand fest: Der TuS Bösinghoven und der ASV Lank werden nicht fusionieren. Beide Vereine erreichten nicht die benötigte Dreiviertel-Mehrheit für eine Verschmelzung. Während dem TuS laut Protokoll lediglich neun Stimmen zur Fusion fehlten, waren es aufseiten des ASV rund 20. Insgesamt stimmten 402 Mitglieder beider Klubs ab.

"Das Ergebnis ist sehr enttäuschend", sagte ASV-Vorsitzende Renate Baumann. "Zumal wir zwei Jahre in das Projekt investiert haben." Ihrer Meinung nach blickten die Mitglieder nicht weit genug in die Zukunft und argumentierten immer mit dem Traditionsverein, der nicht einfach mit dem Rivalen zusammengelegt werden will. "Das sind aber rein emotionale Gründe. Dabei sind für eine Fusion rationale Argumente gefragt", sagte sie. Da stimmte ihr auch TuS-Präsident Johannes Peters zu: "Jede Nein-Stimme ist eine Stimme gegen die Zukunft in beiden Vereinen gewesen."

 Als größter Diskussionspunkt in der Fusion stand die Platzanlage des ASV Lank im Vordergrund. Viele Mitglieder behaupteten, dass die Fusion zu einseitig wäre. Der TuS würde sich nur die Fußballplätze vom ASV einverleiben, hieß es.

Als größter Diskussionspunkt in der Fusion stand die Platzanlage des ASV Lank im Vordergrund. Viele Mitglieder behaupteten, dass die Fusion zu einseitig wäre. Der TuS würde sich nur die Fußballplätze vom ASV einverleiben, hieß es.

Foto: fupa

Vor allem die fußballerische Situation spielte bei der Entscheidung wohl eine große Rolle. Zahlreiche ASV-Mitglieder empfanden den Gedanken an eine Fusion sehr einseitig. "Der TuS will nur unsere Fußballfelder nutzen", sagte der Lanker Jochen Sparla und sprach damit vielen Vereinskollegen aus der Seele. Baumann bestätigte, dass oftmals diese Befürchtungen auch an sie herangetragen worden sind. "Dabei ist das totaler Quatsch. Wir hätten genauso die Sportanlage der Bösinghovener nutzen können. Das wäre ein Geben und Nehmen gewesen", sagt die Vorsitzende. Auch Peters wies diese Behauptung energisch von sich: "Es will doch überhaupt kein Bösinghovener nach Lank fahren und umgekehrt genauso nicht."

Nach der gescheiterten Fusion will Baumann nun überdenken, ob sie weiterhin die Geschicke der Lanker führen will. "Die gescheiterte Fusion hat mir gezeigt, dass die Mitglieder mir nicht genug Vertrauen schenken. Darüber muss ich nachdenken und dann entscheiden, ob das Konsequenzen nach sich ziehen wird." Für Peters hingegen stellt sich diese Frage nicht. "Ich habe in Bezug auf mich und die Fusion bisher eine 100-Prozent positive Resonanz bekommen", sagte der TuS-Präsident. "Ich würde gerne mal von einem Fusionsgegner seine Argumente und Gründe hören. Da warte ich aber bis jetzt vergeblich drauf. Möglicherweise würden uns seine Gründe im weiteren Prozess ja helfen können." Denn Peters will die Fusion nicht so schnell komplett ad acta legen. "Dafür muss aber sicher eine andere Strategie und Vorgehensweise her, mit dem Ziel, nahe an 100 Prozent Überzeugung zu gelangen. Darauf sollten wir uns in naher Zukunft konzentrieren."

(RP)
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