Meerbusch Wahlkampf im Netz

Düsseldorf · Die Landtagskandidaten für Meerbusch präsentieren sich im Internet auf unterschiedlichste Weise: Von der klassischen Homepage bis zum Facebook-Profil. Die SPD will mit Videos punkten. Unsere Redaktion hat verglichen.

 Lutz Lienenkämper.

Lutz Lienenkämper.

Foto: ddp

Von Straßen-Wahlkampf künden in Meerbusch erst einige Plakate — dafür schlagen die Landtagskandidaten im Netz (zum Teil) um so mehr die Trommel. Die RP hat die Seiten der Kandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP verglichen.

Lutz Lienenkämper Auf der Startseite seiner Homepage (www.lutz-lienenkaemper.de) gibt sich der NRW-Verkehrsminister kämpferisch: "Es muss verhindert werden, dass rot-rotes Chaos regiert" unterstreicht der Strümper und fügt hinzu: "Wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit gibt es nur mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und der CDU".

Seine Seite ist übersichtlich gegliedert. Besucher erfahren mehr über Lebensweg, Ziele und Ansichten des Abgeordneten, speziell zu den Themen Heimat und Mobilität. Der Dauerbrenner Fluglärm wird nicht angesprochen. In einem Kurzinterview verrät der 40-Jährige (Lebensmotto: "Carpe diem"), dass er gerne mal einen "Flug ins All" versuchen würde.

Seine offiziellen Termine werden ebenfalls aufgelistet. Lienenkämper verschickt auch einen Newsletter im PDF-Format (die aktuellste Ausgabe stammt vom 30. März). Links führen auf Videos mit Jürgen Rüttgers.

Fazit: Eine klassische Homepage mit grundlegenden Informationen ohne viel Brimborium.

Nicole Niederdellmann-Siemes Für die Meerbuscher SPD-Kandidatin wurde eigens zur Wahl die Seite www.nicole-waehlen.de online gestellt. Den Besucher begrüßt ein 2,50 Minuten langes in Meerbusch und an der Uni Duisburg gedrehtes YouTube-Video. Es erzählt recht professionell den Lebensweg der 40-jährigen Sozialwissenschaftlerin.

Ihre Schwerpunktthemen sind kurz angerissen, ebenso die zentralen Themen der Städte im Wahlkreis. Für Meerbusch heißt das: "Die Stadt muss kinder- und jugendfreundlicher werden". Speziell sollte die Qualität und Ausstattung der Offenen Ganztagsschule verbessert und diese kostenlos angeboten werden. Die Rubrik "Nicole vor Ort" gibt Auskunft über die nächsten Wahlkampf-Veranstaltungen der Osteratherin. Eine Diaschau offeriert 15 Fotos aus dem Familienalbum der Niederdellmanns.

Fazit: Informative Homepage mit modernen Elementen.

Oliver Keymis Der Vizepräsident des Landtags hat sich die Adresse www.keymis.de gesichert.

Dort finden sich Meldungen des Grünen Abgeordneten aus Lank-Latum zu seinen Schwerpunktthemen Kultur und Medien — etwa seine Forderung, Bibliotheken und Theater zu erhalten — im Hinblick auf die Landesverfassung, die bestimmt: "Kultur, Kunst und Wissenschaft sind durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern". Der 49-Jährige gibt auch eine Übersicht über seine Funktionen und die zwölf Ehrenämter (vom Mitglied des WDR-Rundfunkrats bis zum Beiratsmitglied im Förderverein Haus Meer).

Fazit: Bodenständige, aktuell gehaltene Homepage.

Jan Christopher Cwik Der 26-jährige FDP-Kandidat aus Jüchen ist mit dem Internet aufgewachsen. Für ihn ist es ganz normal, Neuigkeiten via Facebook, StudiVZ und Twitter zu vermelden - ein markanter Unterschied zu den anderen Kandidaten. Inhaltlich erfährt man so über die Ziele des jungliberalen Psychologiestudenten dort allerdings nicht allzu viel. Eine Homepage www.jan-cwik.de gibt es zwar, sie leitet den Surfer jedoch auf die Seite der FDP im Rhein-Kreis Neuss.

Fazit: Für einen Landtagskandidaten ist das noch sehr wenig. Eine eigene Homepage als zentraler Anlaufpunkt im Netz sollte schon online stehen.

(RP)
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