Meerbusch Vorhang hoch für "Alles zu seiner Zeit"

Meerbusch · Erstmalig bringt die MKK-Jugendtheatergruppe ein Stück auf die Bühne. Premiere ist am Donnerstag. Bei der Aufführung geht es um Generationen-Geschichten aus unterschiedlichen Epochen

 Der Spaß auf der Bühne ist unübersehbar: Jugendliche bei den Proben für "Alles zu seiner Zeit". Das Stück spielt in den 1950er und 1970er Jahren sowie in der Jetztzeit.

Der Spaß auf der Bühne ist unübersehbar: Jugendliche bei den Proben für "Alles zu seiner Zeit". Das Stück spielt in den 1950er und 1970er Jahren sowie in der Jetztzeit.

Foto: Ulli Dackweiler

Ein bisschen Lampenfieber haben sie alle. Schließlich stehen die meisten der 16 jugendlichen Darsteller zum ersten Mal auf einer Bühne. Ohne Publikum verlief die Generalprobe vielversprechend. Aber wie wird es sein, wenn zur Premiere am Donnerstag, 11. Dezember, um 20 Uhr die Stuhlreihen in der Halle 9 voll besetzt sind? "Ganz ohne Verhaspler wird es wohl nicht gehen. Aber ich bin sicher, alle werden ihr Bestes geben", zeigt sich Silke May überzeugt. Die Theaterpädagogin hat die jugendlichen Akteure im Auftrag des Meerbuscher Kulturkreises (MKK) an ihre Rollen herangeführt.

Seit Mai wird an Handlung, Dialogen und Kulissengestaltung gearbeitet. Das Drehbuch hat Lena Neeten (17) geschrieben: "Ich habe versucht, alle zusammengetragenen Stichworte zu verbinden. Einige aus der Theatergruppe haben mir geholfen." Daraus ist "Alles zu seiner Zeit" entstanden. Ein Stück, das drei Generationen anspricht und in den 1950er, und 1970er Jahren sowie in der Jetztzeit spielt. Die entsprechenden Texte zu lernen - das fiel manchem jugendlichen Akteur nicht leicht. "Zum Glück ist meiner nur kurz", sagt Sina. Und Jugendtheater-Initiator Roger Gerhold beruhigt: "Wir wollen hier nicht als Wiener Burgtheater auftreten." Er freut sich, dass fast alle dabeigeblieben sind: "Mit diesem Projekt zeigt der MKK, wie es gelingt, Jugend an die Kultur heranzuführen. Sharin, mit elf Jahren die Jüngste im Ensemble, sagt: "Mir macht Theaterspielen Spaß." Die Rollen durften sich alle selbstaussuchen. "Ein bisschen habe ich nachgeholfen", ergänzt Silke May. Nora zum Beispiel ist in eine Männerrolle geschlüpft und muss sich in der für die 1950er-Jahre typischen Tanz-Szene bemühen, den Petticoat ihrer Partnerin Selina den richtigen Schwung zu geben: "Es war ein bisschen schwierig, die Männerschritte zu lernen." Männliche Unterstützung auf der Bühne gibt es unter anderem von Sascha Koschian. Er leitet das JuCá in der Halle 9 und erklärt seine Bühnen-Präsenz so: "Ich möchte mit gutem Beispiel vorangehen und zum Mitmachen anspornen."

Er und auch die anderen Nachwuchs-Schauspieler freuen sich trotz einer gewissen Nervosität auf den Abend, an dem sie die Generationen-Geschichten aus unterschiedlichen Epochen auf die Bühne bringen. Dafür, dass jeder Zeitstrang vom richtigen Sound begleitet wird, sorgt Simon: "Ich bin überall - auch in der Schule - für die Technik verantwortlich", sagt er.

Zur Premiere gibt es vom MKK-Vorsitzenden Lothar Beseler und Theaterpädagogin Silke May einige Erklärungen zum Projekt und dessen Umsetzung. "Wir nehmen keinen Eintritt, bitten aber beim Hinausgehen um eine kleine Spende für eine Aftershow-Party der Jugendtheatergruppe", sagt Roger Gerhold.

(RP)
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