Große Feier für die Freunde aus Amerika Missouri zu Gast in Lank-Latum

Großes Fest auf dem Alten Marktplatz: Amerikanische Besucher aus Loose Creek erfreuten sich an schöner deutscher Schützentradition. Die Gäste bleiben noch bis Freitag.

 Zu Ehren der Gäste aus Missouri zogen gestern die Schützen auf dem Marktplatz in Lank-Latum auf.

Zu Ehren der Gäste aus Missouri zogen gestern die Schützen auf dem Marktplatz in Lank-Latum auf.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Ein farbenfrohes Bild gaben die Lanker Schützen auf dem pittoresken Marktplatz ab, als sie zu Ehren der Gäste aus Loose Creek / Missouri zu den Klängen zweier Musikkapellen paradierten. Das war schöne deutsche Tradition, wie sie dem Bild der Amerikaner sicherlich entsprochen hat. Gekrönt wurde die Zeremonie mit dem Abspielen der beiden Nationalhymnen, wobei die Amerikaner wie gewohnt die Hand aufs Herz legten.

Seit Freitag sind die Nachfahren ehemaliger Auswanderer vom Niederrhein in Meerbusch zu Besuch. Adolf Scheulen, der erste Auswanderer aus Lank-Latum, sei 1824 hier Schützenkönig gewesen, informierte Franz-Josef Radmacher, Vorsitzender des Heimatkreises Lank, auf dessen Initiative hin der Austausch vor 26 Jahren zum ersten Mal stattfand. Damals mit einem Besuch der Deutschen im Mittleren Westen der USA. Jetzt sind die Amerikaner zum siebten Mal in Meerbusch und wieder in Familien untergebracht. „You are very special“, lobte Joan Backes ganz gerührt ihre Gastgeber. Sie war mit ihrem Mann Hubert bei jedem Besuch mit dabei und wohnt wie immer bei Christel Schiffer. „Gut, dass Hubert und Joan noch German Platt sprechen. Ich kann nämlich kein Englisch“, lacht sie.

Platt parlierte auch Franz-Josef Jürgens mit Backes, als er sich nach dem dortigen Wetter erkundigte. „Drög wie in Meerbusch“, erfuhr er. Das Wichtigste sei, dass die menschliche Beziehung zwischen Amerika und Deutschland funktioniere, so Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage in ihrer Begrüßungsrede. Sie freue sich, dass politische Belange keine Rolle spielten. Wichtig sei die Verbindung der Herzen. Sie wertete es positiv, dass auch jüngere Menschen mit über den Großen Teich gekommen seien. So haben  Donna und Ron Rehagen ihre vier Töchter, einen Schwiegersohn und die dreijährige Enkeltochter mitgebracht. Die Töchter Abby und Zoe wohnen bei Romina Kreutz und Ansgar Pütz, die vor zwei Jahren bei Donna und Ron gewohnt haben und heute noch von dem riesigen Farmland und der Gastfreundschaft schwärmen. Donna und Ron werden bei Sylvia und Andreas Paetau verwöhnt: „Wir sind immer offen für Neues und können uns gut vorstellen, beim nächsten Besuch in Loose Creek dabei zu sein.“ Zum ersten mal haben Bettina und Uwe Furchheim Gäste aus Amerika. Der 17-jährige Rob Luebbering ist mit seinen Großeltern angereist, die allerdings in einer anderen Familie wohnen. Schon zwölf ihrer 15 Enkelkinder haben die Schepers  nacheinander auf die große Tour mitgenommen. Diesmal war Rob an der Reihe, der sich besonders auf den Besuch im Haus der Geschichte in Bonn freut, da er sehr an Geschichte interessiert ist. Aber auch eine Paddeltour auf der Ruhr steht auf dem Programm.

Ein intensiver Austausch von Mensch zu Mensch sei umso wichtiger als die Politik derzeit sehr kontrovers sei, sagte Landesfinanzminster Lutz Lienenkämper. Die transatlantische Brücke „von unten“ sei jedoch stabil. „Wir müssen weiter daran arbeiten“, so der Minister, der ein Grußwort von Ministerpräsident Armin Laschet mitbrachte.

 Bettina Furchheim und ihr Gast Rob Luebbering

Bettina Furchheim und ihr Gast Rob Luebbering

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)
 Romina Kreutz, Zoe, Abby und Ansgar Pütz genossen das Fest gestern.

Romina Kreutz, Zoe, Abby und Ansgar Pütz genossen das Fest gestern.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Nach den Reden fanden sich Gäste und Gastgeber schnell in einem regen Austausch zusammen. Der Nachmittag war frei für Aktivitäten mit den Gastgebern. Im Laufe der Woche steht als Höhepunkt ein Ausflug zum Mittelrhein mit einer Schiffstour von Rüdesheim nach Koblenz sowie die Besichtigung des Düsseldorfer Landtags auf dem Programm. Mittwoch Abend gibt es ein Barbecue auf dem Münkshof. Am Donnerstag heißt es dann bei der Farewell-Party schon wieder Abschied nehmen.

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