Meerbusch Von Fotos bis Fernweh

Düsseldorf · Der Büdericher Kay Özdemir machte aus seinem Hobby einen Beruf. Mit seinen Fotos schafft es der Bassist der Meerbuscher Punkband "Vorspiel" in zahlreiche Szenemagazine und schnitt sogar ein Musikvideo zusammen.

Kay Özdemir wurde am 2. Februar 1986 in Lank-Latum geboren und ist unter anderem als Bassist der Meerbuscher Punkband "Vorspiel" vielen Jugendlichen bekannt. Außer in der Band arbeitet er an diversen Projekten wie Musikvideos, Fotografie und seinem Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Niederrhein. "Für mich war es anfangs eher ein Hobby", erzählt Özdemir, der vor seinem Studium eine Ausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien bei der Plattenfirma JKP machte. Die hat unter anderem "Die "Toten Hosen" unter Vertrag.

Als eines der interessantesten Projekte der vergangenen Jahre, zählt das Musikvideo der Band "Fire in the Attic", für das er knapp 30 000 Motive fotografierte. In circa 600 Stunden Arbeitszeit wurde das Video aus 6000 Einzelbildern zusammengesetzt. "Ein normales Musikvideo hätte ich wohl abgelehnt", sagt Özdemir, der mit dem Endergebnis zufrieden ist.

Mit seinen Fotos schaffte er es in angesagte Szenemagazine wie "SLAM", "Visions" oder "Uncle Sallys" und ist dadurch, vor allem in der Meerbuscher Musikszene, bekannt geworden. "Man freut sich natürlich sehr darüber, wenn man die Bilder irgendwann in Großformat in den Magazinen sieht", erzählt Özdemir. Momentan ist der 24-Jährige mit dem Schnitt des Musikvideos "Wellenreiter" der Rockband Massendefekt, das er Anfang März als Kameramann in Cuxhaven aufnahm, beschäftigt.

Wenn er nicht gerade zu Rockkonzerten unterwegs ist, um ein paar besondere Schnappschüsse zu ergattern, gibt er seine Erfahrungen an junge Bands weiter, ohne sich dabei in den Mittelpunkt zu drängen. Denn gerade wenn es um seine Person geht, ist er sehr bescheiden und zurückhaltend, wie es sein engster Freundeskreis bestätigt. Unter anderem kümmert er sich um die Meerbuscher Powerpop-Band "Spontan", die er seit längerem nicht nur in Sachen Design unterstützt.

Fotoserie in Bangkok geplant

Die Zukunft ist für ihn noch offen. Festlegen möchte er sich nicht. Es gibt einige Projekte, die er gerne umsetzen möchte, aber bis auf eine angedachte Fotoserie in Bangkok sei noch nichts wirklich spruchreif. Zudem ergeben sich oft kurzfristig neue Dinge. Fernweh sollte man allerdings mitbringen, wenn man sich für einen solchen Berufsweg entscheidet, "da man sehr viel unterwegs und immer auf Achse ist", berichtet Özdemir.

Trotzdem habe die Medaille immer zwei Seiten. So gerne er auch verreise, viel bekomme er trotzdem nicht mit von dem Drumherum, da es immer noch Arbeit sei. Für ihn sei dabei generell nur eines wichtig. "Ich möchte den Moment einfangen. Da darf es auch Ecken und Kanten geben, und es muss nicht immer Hochglanz sein", betont Özdemir.

(RP)
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