Mitten In Büderich Von Cabrios, Tunikas und modischen Herren

Meerbusch · Erstes Flugzeug, erster Strich im Notizblock. Viele Autos, die meisten größere SUV-Modelle, aber auch einige Cabrios. Zweites Flugzeug, zweiter Strich im Notizblock. Radfahrer, die meisten luftig, aber nicht unbedingt modisch-schick gekleidet.

 Sabine geht mit Frodo spazieren und genießt den Urlaubstag. Eine von vielen Szenen gestern an der Kreuzung in der Büdericher Ortsmitte.

Sabine geht mit Frodo spazieren und genießt den Urlaubstag. Eine von vielen Szenen gestern an der Kreuzung in der Büdericher Ortsmitte.

Foto: Ulli Dackweiler

Hundebesitzer, die entspannt ihr Tier spazieren führen. Drittes Flugzeug, dritter Strich im Notizblock. Damit hören wir jetzt auf. Das bringt ja echt nichts, die Flugzeuge zu zählen, die über Büderich den Flughafen in Lohausen ansteuern. Sie ziehen wie an einer Perlenschnur über den Ort und bringen Urlauber zurück nach Hause. Es ist exakt 12 Uhr. Schauplatz: die Kreuzung Düsseldorfer /Moerser/Dorfstraße. Hier pulsiert das Verkehrsleben von Büderich. Alle Straßen sind belebt, trotz der Urlaubszeit. Die neue Bäckerei zieht viele Kunden an, die sich mal schnell eine Cola und ein Käsebrötchen holen.

Oder einfach auf der Terrasse verweilen und in den ausgelegten Magazinen blättern. Und Leute gucken. Das geht gut. Warum nur ziehen Männer solche Sachen an? Gestreiftes Hemd, karierte Hose und dazu diese merkwürdigen Schuhe mit den Löchern an der Seite? Frauen kommen in Kleidchen daher, die eigentlich zu Recht "Tunika" genannt werden, damit sie über der Hose getragen werden. Und nicht statt. Mit Hose sehen halt einige Ladys besser aus. Aber die Modepolizei hat heute frei.

Dafür kommt ein Polizist mit Attest in der Hand vorbei und marschiert in die Orthopädie-Praxis. Im Wartezimmer sieht man eine Patientin mit Gipsarm. Die Arme. Dann läuft da einer mit Regenschirm. Ne, wohl ein Sonnenschutz. Auch er ist verletzt, trägt eine Halskrause und ist offenbar genervt. Dafür gut gebräunt und in ausnahmsweise schicker Shorts.

Dann kommt Sabine mit Frodo. Der sei ihr Gefährte, wie der echte Frodo aus dem Herr der Ringe. Der Hund gehört zur Rasse der Riesen-Malteser, obwohl er gar nicht so groß ist. Sabine war schon auf Mallorca und genießt jetzt die letzten freien Tage im Heimatstadtteil Büderich. So einen Hund hätte sie auch gerne, sagt die Kundin der Bäckerei. Sie sei grad auf der Suche nach einem Hund, eben einem Gefährten. Und ein großes Tier käme in ihrer kleinen Wohnung gar nicht in Frage.

Aber so ein Malteser wie Frodo, der könnte es sein. Der zieht währenddessen an der Leine, als er Terrier Willy auf der anderen Straßenseite sieht. Besser: riecht. Die beiden treffen aufeinander, Willy kläfft laut und nervend. Frodo bleibt entspannt. Die Flugzeuge hängen immer noch an der Perlenschnur über dem Stadtteil, die Cabrios fahren, die SUVs auch, die Radler steuern von hier nach da. Mittlerweile ist es zwanzig Minuten nach zwölf Uhr.

(RP)
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