Meerbusch Vom Igelband und einem Prinzen

Meerbusch · 20 Künstler zeigen in der Teloy-Mühle Arbeiten in unterschiedlichen Techniken. Am Sonntag, 11.30 Uhr, wird die Ausstellung eröffnet. Die Bilder bleiben bis zum 3. Dezember hängen.

 "Hair Revolution" heißt die Bilderreihe von Heike Kleffmann. Sie ist mit 19 weiteren Künstlern dabei, wenn morgen in der Teloy-Mühle die Ausstellung der Meerbuscher Künstler eröffnet wird.

"Hair Revolution" heißt die Bilderreihe von Heike Kleffmann. Sie ist mit 19 weiteren Künstlern dabei, wenn morgen in der Teloy-Mühle die Ausstellung der Meerbuscher Künstler eröffnet wird.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Mensch spielt in künstlerischen Auseinandersetzungen häufig eine gewichtige Rolle. Das Thema kann vielfach aufgearbeitet werden und ist doch immer wieder neu. Die Arbeiten, die Heike Kleffmann im Rahmen der Jahresausstellung "Meerbuscher Künstler" in der Teloy-Mühle zeigt, sind Beweis dafür, wie viel Farbe der eine oder andere Mensch durch seine Ausstrahlung vermittelt. Im inneren Mühlenrund zeigt die Künstlerin unter dem Titel "Hair Revolution" den Friseur René und mit ihm eine Persönlichkeit mit vielen Facetten. Den Krefelder Karnevalsprinzen hat sie mit leuchtender Farbe auf eine alte Transportkiste gebannt: "Zuerst habe ich Farbe vom Rand herunterlaufen lassen und dann das Porträt aufgebracht."

Außergewöhnlich sind auch die Objekte, die Gastkünstlerin Martina Urmersbach aus Fundstücken kreiert, die ihr im Alltag ins Auge fallen. So wird aus "unedlen Materialien" wie einer roten Autowaschanlagenbürste ein Kunstwerk, "Igelband" genannt. Auch die nach dem Prinzip der "verlorenen Platte" entstandenen Holzschnitte von Heinz Ladage und die von Johannes Trittien aus naturfarbenen Papieren und Wachsrahmen angefertigten Arbeiten erfordern genaues Hinsehen. Beate Fröhlich, Künstlerin und Vereinsvorsitzende, zeigt Acrylarbeiten und betont die Vielfalt des Kunstspektrums: "Dazu tragen auch die Gastkünstler bei." Den künstlerisch-kritischen Part hat Ilse Petry-Ambrosius übernommen. Sie zeigt aufgeschreckte Friedenstauben, Flüchtlinge und Stacheldraht, den man überwinden muss: "Ich wollte nicht, dass Farbe von der Problematik ablenkt", erklärt sie ihre Schwarz-Weiß-Malerei.

Auch bei Ilana Denis-Bauer geht es um gefährliche Situationen. Die Künstlerin aus Chicago überrascht mit "Die Nacht der 14 Skorpione", unbearbeiteten Fotografien, die mit Hilfe einer UV-Lampe aufgenommen wurden und die strahlenden Neonfarben der giftigen Skorpione Nordamerikas wiedergeben. Viel zu sehen gibt es auch bei der Foto-Kunst von Erika Danes, den farbintensiven, "Zwischen den Flügen" betitelten Arbeiten von H. Dieter Golibrzuch, den abstrakt-fantasievollen Bildern von Karin Vollenbruch, Editha Hackspiels in Mischtechnik Rötel, Silberstift- und Bleistiftzeichnung erstellten Porträts und den von Axel Olejnik bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Zeichnungen, die Keith Richards, Mick Jagger, Maximilian Schell und Picasso darstellen.

Zu den 20 Künstlern zählen mit einem Materialdruck - Ölfarbe auf handgeschöpftem Büttenpapier - auch Matre und der Bildhauer Sven Rünger, der seinen Objekten aus Carrara-Marmor Namen wie Luca oder Cloud gibt.

Vernissage Sonntag, 11.30 Uhr. Bis 3. Dezember, Dienstag bis Samstag 15-18 Uhr, Sonntag 11-18 Uhr. Teloy-Mühle, Kemperallee 10.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort