Meerbusch Viele Käufer für die Kunst

Düsseldorf · Kerzen, Kufen, Künstler: Kurz vor der Bescherung noch ein originelles Weihnachtsgeschenk zu erwerben, lockte viele Besucher in die Winterwelt. Dort versteigerte die RP Kunstwerke für die Wohngruppe Osterath. Erlös: 2240 Euro.

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: Die Tuschezeichnungen von Lothar Taube waren schnell vergriffen. Der Lanker Wasserturm, das Teehäuschen von Haus Meer und eine Rheinansicht wechselten schnell den Besitzer. Drei Zeichnungen hatte Taube für die RP-Auktion „Kerzen, Kufen, Künstler“ zur Verfügung gestellt und wartete mit vielen anderen Kollegen darauf, ob sie wohl begehrt sein würden.

„Auktionator“ und RP-Redakteur Alfred Beck hatte rasch herausgefunden, „dass es in Meerbusch schnell gehen muss“. Denn oft erhöhten die Besucher der Winterwelt im letzten Augenblick ihre Gebote. Die „100-Euro-Grenze“ überschritten die Bieter zum ersten Mal bei einem Kunstwerk von Karine Deicke-Klein, die eine Arbeit mit den für sie typischen „langen Menschen“ abgegeben hatte. Auch der „Knallbonbon“ wechselte für mehr als 100 den Besitzer.

Erinnerungen an Paris

Peter Marquardt war mit diesem Bild sehr zufrieden. Für 130 Euro ging der Zuschlag für das knallig-rote Werk „Der größte Vorzug von Paris ist Paris” der Osterather Künstlerin Barbara Baumeister an den Grafikdesigner. Marquardt rundete den Betrag auf 150 Euro auf, „das ist schließlich für den guten Zweck. Ich wollte auf jeden Fall etwas kaufen”, sagte der Strümper. Mit Paris verbindet er äußerst positive Erinnerungen an eine Reise zusammen mit seiner Frau, da passte das Werk auch thematisch.

Ulrike Jeckel hatte gleich fünf Kunstwerke ersteigert. Und sie wusste genau, was sie damit machen will. Eines bekomme ihre Tochter, eines solle in der Kanzlei ihres Gatten einen Platz finden – der Druck von Erwin Heerich, den Galerist Konrad Mönter der RP-Auktion gleich in zweifacher Ausführung mit Unterschrift und Nummerierung zur Verfügung gestellt hatte. Ebenso der Katalog im Karton von Anatol. Er brachte 80 Euro für die Wohngruppe. Spannend blieb es bis zum Schluss: Grafisches von Erika Danes, rostige Objekte für den Garten von Reimund Franke, eine gerahmtes und ein ungerahmtes Bild von Victor Popov und andere Werke wurden von der Bühne ins Publikum gereicht. Alle warteten gespannt auf den „Propheten“ von Anatol. Den ersteigerten Bürgermeister Dieter Spindler und Kulturdezernentin Angelika Mielke-Westerlage gemeinsam. Schließlich diskutiert die Stadt immer noch, ob sie den tonnenschweren Beuys-Kopf von Anatol am Büdericher Rheinufer aufstellen soll (die RP berichtete). „Da passt der Prophet ganz gut“, fand Mielke-Westerlage.

Manfred Offermann, Teamleiter der Wohngruppe Osterath, der ebenso wie die anderen Besucher trotz kalter Füße ausgeharrt hatte, war glücklich über den großen Zuspruch. Mit den 2240 Euro will er den Therapieraum der Wohngruppe Osterath gestalten. „Ich freue mich sehr“, sagte er und nahm den Betrag mit Dank entgegen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort