Feuerwehr in Meerbusch Viele Einsätze wegen Rauchmelder-Fehlalarms

Interview | Meerbusch · Vor den Ferien hat die Feuerwehr eine Kampagne gestartet. Sie rückt rund 30 Mal im Jahr wegen Rauchalarms zu Privathaushalten aus.

 Jonathan Freudenfeld (v.l.), Luca Dyckers und Lutz Meierherm von der Meerbuscher Feuerwehr.

Jonathan Freudenfeld (v.l.), Luca Dyckers und Lutz Meierherm von der Meerbuscher Feuerwehr.

Foto: Feuerwehr Meerbusch

Die Meerbuscher Feuerwehr hat kurz vor den Osterferien eine Kampagne in ihren sozialen Netzwerken gestartet, in der sie Tipps zum Umgang mit Rauchmeldern gibt. In den Ferien sei die Gefahr nämlich besonders groß, dass ein Fehlalarm zu einem Einsatz führe. Brandoberinspektor Lutz Meierherm von der Freiwilligen Feuerwehr hat uns Fragen dazu beantwortet.

Warum ist es Ihnen wichtig, vor der Urlaubszeit auf den Umgang mit Rauchmeldern aufmerksam zu machen?

Meierherm Rauchmelder warnen zuverlässig und frühzeitig vor Rauchentwicklung, auch nachts. Das ist wichtig, weil Menschen im Schlaf nicht riechen können. Wir rücken in Meerbusch etwa 30 Mal im Jahr aus, weil ein Rauchmelder in einem Privathaushalt einen Alarm ausgelöst hat. Rund 60 Prozent dieser Einsätze liegt allerdings ein Fehlalarm zugrunde. In der Urlaubszeit begegnet uns häufiger das Phänomen, dass beispielsweise Nachbarn die Feuerwehr rufen, weil sie einen Rauchalarm hören. Dann fahren wir mit relativ großer Personenstärke zum Einsatzort, da wir immer mindestens von einem Zimmerbrand ausgehen. Und auch wenn niemand zu Hause ist, müssen wir uns Zutritt verschaffen.

Wie gehen Sie in so einem Fall vor?

Meierherm In der Regel sind wir bei einem Feueralarm mit zwei Löschzügen, einer Drehleiter und etwa 30 Personen im Einsatz. Wenn es wirklich brennt, dann werden die auch gebraucht. Ist niemand zu Hause, betreten wir die Wohnung möglichst vorsichtig, bestenfalls zum Beispiel über gekippte Fenster oder wir versuchen, Schlösser zu knacken. Ein Schaden lässt sich allerdings nicht immer vermeiden. Denn rein in die Wohnung müssen wir auf jeden Fall.

Was raten Sie den Meerbuschern vor der Fahrt in den Urlaub?

Meierherm Vor dem Reiseantritt sollten die Batterien der Rauchmelder überprüft werden. Es hilft außerdem, die Eintrittsöffnungen regelmäßig von Staub zu befreien, denn auch aufgewirbelter Schmutz kann zu einem Fehlalarm führen. Auf keinen Fall sollte allerdings der Rauchmelder ganz abgeschaltet werden. Unabhängig davon raten wir dazu, in der Urlaubszeit die Netzstecker von elektrischen Geräten zu ziehen und die Wasserzuläufe an Spül- und Waschmaschinen abzustellen. Wenn über längere Zeit niemand in der Wohnung ist, kann sich im schlimmsten Fall zum Beispiel Wasser aus einem defekten Anschluss immer weiter ausbreiten und der Schaden ist umso größer. Es hilft außerdem, die Nachbarn über den Urlaub zu informieren und Schlüssel zu hinterlegen.

Was gilt es generell beim Anbringen von Rauchmeldern zu beachten?

Meierherm Rauchmelder sollten mindestens in den Räumen angebracht sein, in denen man schläft. Auch Räume wie Flure und Treppenhäuser, die als Fluchtwege bei einem Brand genutzt werden könnten, sollten mit einem solchen Gerät ausgestattet sein. Generell kann man zu viele Rauchmelder gar nicht haben. Lediglich im Bad und in der Küche sollte die Installation wegen möglicher Fehlalarme durch Wasserdampf aus der Dusche oder dem Kochtopf genau abgewogen werden. Wir von der Feuerwehr empfehlen zudem, Rauchmelder mit dem Q-Zeichen, stilisiert als Q mit Flamme, zu wählen. Melder mit diesem Qualitätszeichen sind weniger anfällig für Fehlalarme und haben eine eingebaute Batterie mit einer Lebensdauer von zehn Jahren.

Wie reagieren Bewohner am besten auf einen Rauchmeldealarm, wenn sie zu Hause sind?

Meierherm Wenn ein Alarm losgeht, sollte als erstes geprüft werden, ob sich tatsächlich Rauch in der Wohnung befindet. Ist das der Fall, sollten Betroffene möglichst schnell die Wohnung verlassen, die Tür hinter sich schließen und die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 alarmieren. Wichtig ist es, keinen Aufzug zu benutzen. Ist ein Feuer im Haus und nicht in der eigenen Wohnung ausgebrochen, sollte ebenfalls die Tür geschlossen und die Feuerwehr alarmiert, die Wohnung aber nicht verlassen werden. Stattdessen sollten sich die Betroffenen an einem rauchfreien Fenster bemerkbar machen.

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