Meerbusch Viel los beim "Fisternöllche" an der Kapelle

Düsseldorf · Kinderschminken ist nichts für Tim und seinen Freund Noah. "Zu langweilig und was für Mädchen", finden die beiden Sechsjährigen. Für die frischgebackenen i-Dötzchen führt der Weg schnurstracks zur Spaß versprechenden Hüpfburg auf der Wiese. Schließlich muss die frisch vertilgte, üppige Portion Pommes Frittes wieder abtrainiert werden. Auch die mit Eltern und Familien gekommenen zahlreichen anderen Kinder genossen gestern beim Büdericher Pfarrfest rund um die Niederdonker Kapelle einen abwechslungsreichen Tag. Als Teil der traditionellen Niederdonker Festoktav vom 4. bis 12. September feierten die katholischen Kirchengemeinden St. Mauritius und Heilig-Geist ihr "Fisternöllche".

Auch die fünfte Auflage des bunten Gemeindefestes lockte bei meist sonnigem Spätsommerwetter Scharen von Besuchern und Radwanderern auf den Vorplatz der kleinen Kapelle. "Bei so einem Wetter macht das Fest richtig Spaß, hier herrscht eine tolle Atmosphäre", fand auch Bürgermeister Dieter Spindler. Ob muntere Plauderei bei einem leckeren Alt, Weinprobe bei der Mathias-Bruderschaft, lustige Runden auf dem Kinderkarussell, Musik vom Fanfarenkorps oder eine Taekwondo-Demonstration auf der kleinen Show-Bühne – jeder konnte sich auf dem Fest seinen Vorlieben entsprechend unterhalten. Vor allem kulinarisch darf das Angebot nicht nur wegen des Standes des anliegenden Hotels Schwarz als durchaus reichhaltig bezeichnet werden: Neben Reibekuchen, Gulasch- und Kartoffelssuppe erfreute sich besonders die "Bottroper Gourmetplatte" mit Currywurst und Pommes größter Beliebtheit. In eigener Sache pressten die Messdiener frischen Orangensaft. Der Erlös aus dem Verkauf der vitaminhaltigen Erfrischung soll der Gruppe für ihre Rom-Wallfahrt Mitte Oktober zu Gute kommen. Richtig kunstvoll ging es nicht nur beim Öl-Malen für Jedermann zu. Erika und Judith Schumacher präsentierten an ihrem Stand Patchworkarbeiten. Dabei kann eine einzelne Decke schon mal aus hunderten von kleinen Stoffstücken zusammengenäht sein. "Der Gedanke dahinter ist, alle Stoffe weiterzuverarbeiten", erklärt Erika Schumacher, die in der speziellen Nähtechnik im Alten Küsterhaus Kurse für Jung und Alt veranstaltet. Die Tradition stammt ursprünglich aus den USA. "Die Siedlerfrauen haben so Decken hergestellt", sagt Schumacher.

(RP)
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