Kriminalität in Meerbusch Osterather Kirche wird erneut Ziel eines Brandanschlags

Osterath/Büderich · Bei einer versuchten Brandstiftung an der St. Nikolaus Kirche wurde die Tür der Sakristei beschädigt. Mitglieder der Kirchengemeinde sind entsetzt. Ebenfalls in Osterath brannte der Zaun des Pfarrheims der evangelischen Kirchengemeinde.

 Versuchte Brandstiftung in Osterath: Unbekannte haben offenbar Papier unter die Tür der Sakristei der St. Nikolaus Kirche gelegt und angezündet.

Versuchte Brandstiftung in Osterath: Unbekannte haben offenbar Papier unter die Tür der Sakristei der St. Nikolaus Kirche gelegt und angezündet.

Foto: Berns, Lothar (lber)

In der Kirchengemeinde Hildegundis von Meer ist das Entsetzen groß. Gleich zweimal innerhalb weniger Tage – in der Nacht vom 14. auf den 15 Juni sowie in der Nacht vom 17. auf den 18. Juni – war die Kirche St. Nikolaus in Osterath das Ziel von Brandanschlägen. „Wir können es kaum fassen“, sagt Sven Otto, Sprecher der Kirchengemeinde Hildegundis von Meer. „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, was in den Köpfen solcher Menschen vorgeht.“

Im ersten Fall wurde Papier in das Metallgitter des Sakristeifensters gesteckt und angezündet. Das Fenster wurde dabei beschädigt, in der Sakristei stank es am Morgen danach erheblich nach Rauch. Bei einer späteren Besichtigung des Gebäudes wurde festgestellt, dass von der Seite des Kirchplatzes an der linken Eingangstür – sowohl am Boden als auch an der Türklinke – mit Brandbeschleuniger versucht worden war, ein Feuer zu legen.

Der zweite Fall aus der Nacht zu Freitag zwischen 18.30 Uhr am Donnerstag und 8.30 Uhr am Freitagmorgen ähnelt dem ersten sehr. Hier wurde wieder versucht, Brand an der Sakristeitür zu legen, ebenfalls mit Brandbeschleuniger. „Aber wir können nur vermuten, dass beide Fälle in Zusammenhang stehen“, sagt Otto. Diesmal hatten Unbekannte offenbar Papier unter die Tür der Sakristei gelegt und angezündet. Die Tür und der Rahmen wurden durch das Feuer erheblich beschädigt. Otto: „Das ist keine Kleinigkeit. Die Kriminalpolizei war vor Ort und ordnet die Tat als schwere Brandstiftung ein.“ Dafür drohe eine hohe Strafe, erklärt Otto, der selbst Jurist ist. Im Gespräch mit der Polizei wurde den Kirchenvertretern empfohlen, Kameras und Bewegungsmelder zu installieren. „Das Thema werden wir im Kirchenvorstand diskutieren müssen, obwohl uns das Aufrüsten von Kirchengebäuden natürlich fremd ist und uns eigentlich widerstrebt“, sagt Sven Otto. „Aber um solche Taten künftig zu verhindern oder aufklären zu können, ist das wichtig.“ Otto beklagt den finanziellen Schaden, den die Täter angerichtet haben. Aber mehr noch den emotionalen: „Eine Kirche ist ein sakraler Ort und ein Ort der Begegnung.“

In Osterath kam es am Wochenende zu einer weiteren versuchten Brandstiftung: In der Nacht von Freitag auf Samstag (18./19. Juni.) gegen 3.45 Uhr wurde die Polizei zu einem brennenden Zaun des Pfarrheims der evangelischen Kirchengemeinde gerufen. An der „Alten Poststraße“ stand die Kunststoffverkleidung des Gartenzauns in Flammen. Die Feuerwehr löschte den Brand. Ob es sich um fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung handelt, wird untersucht. Darüber hinaus werden mögliche Tatzusammenhänge zu den beiden anderen Bränden an St. Nikolaus geprüft. „Wenn es der oder die Brandstifter gezielt auf Kirchengebäude abgesehen hätten, wäre das noch unfassbarer“, sagt Sven Otto. „Aber wie gesagt: Das sind nur Mutmaßungen.“

Zu einem letzten Brand musste die Polizei Meerbusch am Samstagabend, 19. Juni gegen 18.30 Uhr, ausrücken. An der Haltestelle Landsknecht in Büderich war ein Abfallbehälter in Brand geraten, der sich links neben dem Treppenaufgang zum Bahnsteig auf der Seite in Fahrtrichtung Düsseldorf befand. Anwesende Personen konnten das Feuer selbst löschen. Auch hier wird geprüft, ob es sich um eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung handelt.

Im Zusammenhang mit allen Bränden werden Zeugen gesucht, die im Tatzeitraum verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 entgegen (Telefon 02131-3000).

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