Meerbusch Unmut bei den Katholiken

Düsseldorf · Bei einem Infoabend wurden die geplanten personellen Veränderungen im Gebiet der Gemeinschaft der Gemeinden Meerbusch vorgestellt. Zu spät, wie viele Zuhörer fanden.

„Wir sind die Gemeinde und werden jetzt informiert, nachdem alles passiert ist“, sagte Bernhard Emunds laut und sprach aus, was viele der gut 150 Besucher beim Informationsabend der katholischen Gemeinden St. Nikolaus Osterath und St. Franziskus Strümp im Pfarrzentrum Nussschale in Osterath dachten. Spürbarer Unmut und sichtliche Unzufriedenheit über die Vorgehensweise bei der Entstehung der Gemeinschaft der Gemeinden Meerbusch (GdG) war während dieser Veranstaltung zu vernehmen.

„Ich hoffe, dass wir diesen Abend als Christen gemeinsam begehen und dass wir als Christen gemeinsam miteinander umgehen“, sagte Pfarrer Norbert Viertel vorsorglich zur Begrüßung. Viel zu wenig aufgestellte Stühle machten auch an diesem Abend eines offensichtlich: Das Bistum Aachen und die katholischen Gemeindevertreter in Meerbusch haben die Reaktionen ihrer Mitglieder weit unterschätzt. In vier Themenblöcke war die Informationsveranstaltung aufgeteilt.

Die personelle Veränderung im Gebiet der Gemeinschaft der Gemeinden Meerbusch, der Vertrag und die Gründung, die Neuordnung der Finanzverwaltung und die Kooperation zwischen den Gemeinden St. Franziskus und St. Nikolaus. Ab Samstag, 2. Dezember, wird Pfarrer Norbert Viertel offiziell für St. Franziskus verantwortlich sein. Der bisherige Strümper Pfarrer Hermann-Josef Schagen hatte bei Bischof Heinrich Mussinghoff aus gesundheitlichen Gründen um Entpflichtung gebeten. Diesem Wunsch war entsprochen worden. Schagen bleibt den Gemeinden aber weiterhin erhalten und wird seelsorgerische Aufgaben wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen unterstützend übernehmen. Anders sieht es dagegen in den Gemeinden St. Pankratius Bösinghoven und St. Stephanus Lank aus. Pfarrer Willi Dapper wird bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2007 alleine die Verantwortung über die beiden Gemeinden übernehmen. „Ein zweiter hauptamtlicher Pfarrer ist bestellt, aber noch nicht im Stellenplan vorgesehen“, erklärte Pfarrer Norbert Viertel.

Unterschrift verweigert

Die ebenfalls für den 2. Dezember geplante Gründung der Gemeinschaft der Gemeinden Meerbusch (GdG) ist auf einen unbestimmten Termin im kommenden Jahr verschoben. Ursache hierfür ist die Gemeinde St. Pankratius, da der Bösinghovener Pfarrgemeinderat als einziger von sechs Gemeinden in Meerbusch den Vertrag aus Protest nicht unterschrieben hat.

Finanziell bleibt die Entscheidungshoheit in den einzelnen Gemeinden erhalten, die Arbeit wird an das zuständige Verwaltungszentrum in Viersen-Bockert übergeben. Viel Zeit nahmen sich die Verantwortlichen an diesem Abend, hörten viele Meinungen und beantworteten geduldig Fragen.

(RP)
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