Meerbusch Umstrittene Hafenanbindung: Landrat will "Suchraum definieren"

Meerbusch · Hans-Jürgen Petrauschke will bei der Suche nach der idealen Trasse für den Krefelder Hafenverkehr nicht allein Flächen in Meerbusch prüfen lassen.

Am heutigen Mittwoch wollen die im Regionalrat vertretenen Fraktionen bei Klausurtagungen über die Südanbindung des Krefelder Hafens sprechen. Hans-Jürgen Petrauschke (CDU), Landrat, Vorsitzender des Regionalrats und Vertreter für Meerbusch in diesem Gremium, spricht sich im Vorfeld dafür aus, auch Flächen auf Krefelder Stadtgebiet bei der Prüfung einzubeziehen. "Eine Südanbindung über Meerbuscher Gebiet wird nicht zur Abstimmung stehen, sondern alle Beteiligte wollen einen Suchraum definieren, der eine weitere Erschließung des Hafens möglich macht und den zusätzlichen Verkehr aufnehmen kann", sagte Petrauschke auf Anfrage unserer Redaktion. Dieser Suchraum dürfe nicht allein auf Meerbuscher Gebiet liegen, betonte er. "So etwas würde ich nicht mit tragen." Zur Gesamtbetrachtung gehöre auch eine Verbesserung der nördlichen Anbindung des Hafens.

CDU und Die Aktiven in Meerbusch hatten zuletzt gefordert, dass die Krefelder den Verkehr auf eigenem Stadtgebiet Richtung Autobahn 57 lenken, indem in Oppum ein neues Autobahnkreuz besteht. Lanker Bürger der Initiative Bümeno hatten in diesem Zusammenhang dem Landrat Petrauschke vorgeworfen, Meerbuscher Interessen nicht ausreichend zu vertreten.

Der Hafen sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitsplatzmotor, der weiter expandiert, betonte Petrauschke. Die Verkehrsinfrastruktur müsse weiter optimiert werden, um Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Mit IHK-Chef Jürgen Steinmetz, seinem früheren Stellvertreter als Landrat, sei er sich einig, dass alle Trassenvarianten geprüft werden müssen. In der Debatte um den Krefelder Hafen geht es aus seiner Sicht "nicht um den einfachsten, sondern um den bestmöglichen Weg mit der größten Schnittmenge aller Interessen".

Die Verabschiedung des Regionalplans - in der auch die Südanbindung stehen könnte - ist noch in diesem Jahr vorgesehen. Petrauschke betont: "Der Regionalplan schafft zunächst Chancen und sichert planerische Möglichkeiten. Eine Straße wird damit noch nicht gebaut. Es obliegt den vor Ort Verantwortlichen, hieraus etwas zu machen. Wenn es im konkreten Fall eine Kreisstraße werden sollte, bedürfte es auch noch der Entscheidung der lokalen Gremien."

(RP)
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