Meerbusch Übernachtungen auf Rekordwert

Meerbusch · Meerbusch zählte im vergangenen Jahr 125 979 Gäste-Übernachtungen, so viele wie noch nie. Hinter der Zunahme um 86,6 Prozent steckt neben konjunkturellen Gründen die Therapieklinik, die erstmals Patientenzahlen meldete.

 Stationäre Patienten der St.-Mauritius-Therapieklinik tauchen nun auch in der Gästestatistik auf.

Stationäre Patienten der St.-Mauritius-Therapieklinik tauchen nun auch in der Gästestatistik auf.

Foto: UD

Die Meerbuscher Hoteliers müssten eigentlich jubeln: Die Zahl der Übernachtungen ist im vergangenen Jahr um sagenhafte 86,6 Prozent nach oben geschnellt. Die NRW-Landesstatistiker registrieren einen Anstieg der Gäste-Übernachtungen zwischen Büderich und Bösinghoven um 58 482 auf 125 979 — so viele wie noch nie in der Stadtgeschichte. Auch im Vergleich mit den Nachbarn steht Meerbusch glänzend da: Im Kreis stieg die Zahl der Übernachtungen um 34,6 Prozent. Ein hoher Wert, jedoch deutlich niedriger als in Meerbusch.

Ein Hauptgrund für den Ausschlag nach oben ist allerdings statistischer Natur: Seit April 2011 fließen erstmals auch die Zahlen der Osterather St.-Mauritius-Therapieklinik in die Werte ein. Mit 240 Betten zählt die international bekannte Einrichtung für die Statistiker als größter "Beherbergungsbetrieb" der Stadt. Familienangehörige der Patienten übernachten häufig in Gästezimmern der Klinik. Zum Vergleich: Meerbuschs größtes Hotel, das Rheinhotel Vier Jahreszeiten, ist mit 72 Zimmern deutlich kleiner. Die Therapieklinik und die Reha-Klinik in Lank-Latum (102 Betten) stellen ein Drittel der Meerbuscher Beherbergungs-Kapazitäten von 943 Betten. Im Jahr zuvor wurden nur 651 Betten in der Statistik berücksichtigt.

Großereignis Song-Contest

Die Hoteliers sehen zwar langfristig steigende Übernachtungszahlen. Aber von einem Ansturm von lange bleibenden Gästen könne keine Rede sein, sagt Norbert Kals, Hotelier aus Lank-Latum mit 13 Zimmern. 2011 war ein gut mit mittelgroßen Messen bestücktes Jahr. Für ausgebuchte Häuser in Meerbusch sorgte speziell die Medica. Riesenmessen wie die Kunststoffschau "K" oder die Drupa gab es nicht — allerdings ein einmaliges Großereignis mit Glamour-Faktor: den Eurovision Song-Contest.

Vor allem durch die erstmals eingerechneten Patientenzahlen hat sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Besucher von 2,3 auf vier Tage fast verdoppelt. Insgesamt 31 147 Gäste checkten 2011 in Meerbuscher Hotels (und Kliniken) ein. Das waren 1189 mehr als im Vorjahr (ein Plus von vier Prozent). Etwa jeder sechste (5502) stammt aus dem Ausland. Die Zahl der ausländischen Gäste und Patienten sank zwar um fünf Prozent, dafür blieb diese Gruppe um 25 Prozent länger als im Vorjahr — im Schnitt 2,9 Tage.

Angst, dass Meerbuscher Hotelzimmer außerhalb der Zeit von Großmessen knapp werden könnten, braucht man nicht zu haben: Die mittlere Auslastung der Hotels und Kliniken stieg von 24,9 Prozent (2010) auf 37,9 Prozent im vergangenen Jahr. Der Campingplatz und Betriebe mit weniger als neun Betten wurden in der Statistik nicht erfasst.

(RP)
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