Meerbusch U3-Ausbau: Stadt gut im Rennen

Meerbusch · Die Statistiker des Landes dokumentieren die Fortschritte in den Städten und Gemeinden beim Ausbau des Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige. Meerbusch ist in der Spitzengruppe auf Platz zwölf.

Seit Montag ist es offiziell: Die Stadt Meerbusch liegt beim Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren in Nordrhein-Westfalen in der Spitzengruppe. Nach Angaben des Landesamtes für Datenverarbeitung und -statistik (heute it.nrw) auf Platz zwölf von knapp 190 Kreis- und Stadtjugendämtern.

Zum Stichtag 1. März standen in den acht Stadtteilen 297 Betreuungsplätze zur Verfügung, was einem Anteil von 21,6 Prozent entspricht. Spitzenreiter in NRW ist Sprockhövel mit 26,5 Prozent. Düsseldorf etwa weist 21,9 Prozent auf. Es gibt aber auch viele Kommunen, die sich immer noch unter der Zehn-Prozent-Grenze bewegen.

Bis zum 1. August 2013 müssen die Städte und Gemeinden den Rechtsanspruch auf einen Platz in der Tagespflege oder in einer Kindertagesstätte befriedigen können. Der Gesetzgeber schreibt einen Anteil von 35 Prozent vor. "In der Praxis sollten laut Ministerin aber schon 32 Prozent reichen", berichtete Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage gestern im RP-Gespräch.

"Wir in Meerbusch haben uns einen Deckungsgrad von 40 Prozent zum Ziel gesetzt", sagt die Erste Beigeordnete. Und das seien keine Luftschlösser, erklärt sie im Hinblick auf allzu optimistische Ziele in anderen Kommunen. "Unsere Angaben sind durch konkrete Projekte gedeckt", informiert Mielke-Westerlage.

In diesem Jahr erreiche der Ausbau einen Höhepunkt. In sechs Vorhaben entstünden 124 neue U3-Plätze. Darunter seien die beiden Neubauten der Evangelischen Kirchengemeinden in Osterath und Büderich zu finden. Darüber hinaus wolle die Stadt das Angebot bei der öffentlich geförderten Tagespflege von 136 auf 200 erhöhen.

Insgesamt seien in 20 von 22 Einrichtungen Aktivitäten im Gange, um dem Rechtsanspruch der Eltern Genüge zu tun. Dabei seien alle in Meerbusch tätigen Träger mit im Boot. Dahinter stecke ein großer finanzieller und planerischer Aufwand, berichtet Angelika Mielke-Westerlage. F

ür weitere Kita-Neubauten in Strümp und Büderich müssten in Lage und Größe geeignete Grundstücke gefunden und entsprechendes Planungsrecht geschaffen werden. "In Meerbusch werden mit großem Rückhalt in Politik und Stadt große Anstrengungen unternommen", sagte sie. Kritik an dem anspruchsvollen Programm sei ihr deshalb "unbegreiflich", erklärt die Dezernentin.

Die Grünen hatten nämlich gefordert, die Ausbauziele heraufzusetzen. "Aufgrund von Rückmeldungen aus der Elternschaft gehen wir von einer besonders gravierenden Unterversorgung mit öffentlichen U3-Plätzen in den Ortsteilen Büderich, Lank und den Rheingemeinden aus", erklärte Ratsherr Marco Becker.

Seine Schlussfolgerung: "Wir werden neue Kindertagesstätten brauchen." Entsprechende Gelder dafür seien in die städtischen Haushalte der kommenden Jahre einzusetzen. Ferner erwarten die Grünen, dass sich auch Bund und Land über das Jahr 2013 hinaus an den Kosten des Ausbaus weiter beteiligten.

(RP)
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