TSV Meerbusch Toni Molina: "Wir wollen die Zuschauer begeistern"

Meerbusch · Der neue Trainer des TSV Meerbusch leitet beim Absteiger der Fußball-Oberliga einen Umbruch ein. 13 neue Spieler hat er bislang im neuen Kader. Für ihn gibt es keinen Verein in der ganzen Region, der ein vergleichbar großes Potenzial hat.

Hat Sie der Abstieg arg getroffen, haben Sie während der letzten Saisonspiele sehr mit ihrer zukünftigen Mannschaft gelitten? Sie waren ja als Zaungast immer dabei.

Toni Molina Sicher hätte ich die Mannschaft gerne in der Oberliga übernommen. Aber ich freue mich ganz unabhängig von der Liga sehr auf die Aufgabe. Auch die Landesliga ist sehr anspruchsvoll, dort wird ein guter Fußball gespielt.

Woran hat es Ihrer Meinung nach gelegen, dass die Mannschaft ihr Potenzial nicht abgerufen hat und abgestiegen ist?

Molina Fußball ist oft unerklärlich. Wenn man in einen Negativstrudel hineingerät, ist es sehr schwer, da wieder herauszukommen. Aber ich bin nicht da, um eine Nachlese zu betreiben. Wir wollen alles auf null setzen, und ich will gemeinsam mit Horst Riege und Manager Christoph Peters völlig neu beginnen.

Wie kam der Kontakt zum TSV zustande?

Molina Ich hatte schon mindestens drei Jahre lang mit dem TSV geflirtet. Immer wenn ich Christoph Peters über den Weg gelaufen bin, hat der mir klargemacht, wie gerne er mich als Trainer in Meerbusch sähe. Nun hat es endlich geklappt.

Wenn Sie "endlich" sagen, dann klingt das nach großer Vorfreude.

Molina Oh ja! Ich bin sehr überzeugt von der Aufgabe und der großartigen Perspektive, die es beim TSV gibt. Es gibt keinen Verein in der ganzen Region, der ein vergleichbar großes Entwicklungspotenzial hat. Das fängt bei der großartigen Platzanlage an. Dazu gehören auch die Menschen im Umfeld, die sehr viel Zeit und Herzblut in den Verein investieren. Und Christopf Peters gehört zweifelsfrei zu den jüngsten und coolsten Machern in der Szene. Der Mann hat Ideen, Visionen und einen großen Antrieb. In vielen anderen Klubs sind die Macher alt und antriebslos.

Haben Sie schon alle Wunschspieler für die kommende Saison an Bord, ist der Kader also komplett?

Molina Es ist durchaus möglich, dass der ein oder andere Spieler noch kommt. Im Prinzip sind wir aber mit der Kaderplanung fertig. Die Mannschaft ist nicht vergleichbar mit der aus der vergangenen Saison, wir haben ein sehr junges Team zusammen. Der älteste Spieler ist Marcel Kalski mit 25 Jahren. Froh sind wir, dass wir Boran Sezen halten konnten, obwohl sein Bruder Sergen zu Fortuna II gewechselt ist. Wir haben insgesamt 13 neue Spieler im Kader: Sieben haben wir aus der Reserve hochgezogen und sechs wechseln von anderen Vereinen.

Wie sieht es mit Vincent Reinert aus? Gehört er auch zum Kader und bekommt eine weitere Chance?

Molina Die bekommt er, auf jeden Fall. Vincent war zwar lange verletzt, aber er ist ein toller Spieler. Wir hoffen, dass er wieder auf die Beine kommt und das Niveau erreicht, das er vor seiner Verletzung hatte.

Wie formulieren Sie Ihre sportlichen Ziele nach dem großen Umbruch?

Molina Wir werden uns erst einmal finden müssen, bevor wir sportliche Ziele formulieren können. Egal, wer sich uns anschließt, und wenn es drei Erstligaspieler sind, wir müssen als erstes als Team zusammenwachsen. Das ist das Allerwichtigste. Vorher brauchen wir uns über Tabellenplätze keine Gedanken machen.

Was ist Ihre Spielidee?

Molina Wir wollen offensiv agieren, die Zuschauer mit unserer Spielweise begeistern, auch wenn wir dann auf der anderen Seite zwangsläufig auch mal eine Bude mehr kassieren.

Wie ordnen Sie Ihren Stil als Trainer im Umgang mit den Spielern zwischen streng oder laissez-faire ein?

Molina Da gibt es kein Schwarz-Weiß. Man muss streng sein, aber ab und an auch mal eher ein Kumpeltyp. In den ersten Wochen werde ich den Spielern weh tun müssen, das gehört in der Vorbereitung dazu.

Wann trommeln Sie Ihre Jungs zum ersten Mal zusammen?

Molina Zum Bösinghovener Volkslauf am 1. Juli. Zwei Tage später beginnen wir dann mit dem Training.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE FALK JANNING

(RP)
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