Meerbusch Tierische Flugshow in Langst-Kierst

Meerbusch · Wie eine Tribüne wird der Rheindeich bei Langst-Kierst genutzt. Weit mehr als 1000 Besucher drängen sich um die Grünfläche vor dem Rheinhotel "Vier Jahreszeiten". Am Hochwasserschutztor geht gelegentlich schon gar nichts mehr – Verkehrskollaps.

Die Falkner präsentierten ihre Tiere in Meerbusch
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Die Falkner präsentierten ihre Tiere in Meerbusch

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Wie eine Tribüne wird der Rheindeich bei Langst-Kierst genutzt. Weit mehr als 1000 Besucher drängen sich um die Grünfläche vor dem Rheinhotel "Vier Jahreszeiten". Am Hochwasserschutztor geht gelegentlich schon gar nichts mehr — Verkehrskollaps.

Der Grund: Jeder will einen Blick auf die Stars des Tages werfen. Auf die Greifvögel wie Weißkopfseeadler, Lanner- und Wanderfalken. Beim Abschlusstag der Falknertagung des Deutschen Falkenordens sorgt die öffentliche Flugschau für einen Andrang, den Veranstalter und Besucher nicht so erwartet haben.

"Wir sind ganz überrascht, dass wir so gut angenommen werden", sagt Johannes Kuth, Vorsitzender des Deutschen Falkenordens. Unten lassen gerade Luisa Kreutz (14) und Marei Richter (26) aus Aachen ihre beiden Falken "Frieda" und "Drachen" durch die Lüfte steigen. Teilweise mit staunenden Mündern sind viele Kinder vor Ort. "Die machen das ganz super", sagen Hannah (8) und Lotta Peters (2) aus Bösinghoven. Mit Lottas Vater Daniel Peters sind sie gekommen, um die teilweise seltenen Tiere zu sehen. "Bei diesem Wetter muss man die Gelegenheit nutzen", sagt Daniel Peters.

Und wenn die Besucher genau zuhören, dann erfahren sie auch viel. "Greifvögel sind von Hause aus faul", sagt Falkner-Experte Johannes Kuth. Er steht gerade vor einem Steinadler. Ohne sich groß zu bewegen, sitzt der Vogel auf der Rheinwiese auf einer Stange. "Die meiste Zeit des Tages würde er sich am liebsten sonnen", berichtet Kuth. Denn hat er einmal eine große Beute geschlagen, komme er tagelang damit aus. Vorratsfresser seien sie.

Ein Kaninchen würde rund eine Woche reichen. Ein Rehkitz sogar zwei. "Der Adler ist zwar ein Jäger, aber auch ein Aasfresser", sagt Kuth. Und satt ist der Greifvogel zweifelsohne. In den vergangenen fünf Tagen in Meerbusch waren die rund 75 Falkner mit ihren Tieren im gesamten Rhein-Kreis Neuss unterwegs, hauptsächlich allerdings in Meerbusch. Die Greifvögel durften richtig Beute machen. "Sie haben Hasen, Kaninchen und Fasane geschlagen", berichtet Kuth. Probleme mit Naturschützern habe es keine gegeben.

"Es ist nichts passiert", sagt Johannes Kuth. Ganzheitlich betrachtet sei diese Falknertagung in Meerbusch "perfekt" gewesen. Das Rheinhotel "Vier Jahreszeiten" habe einen Großteil dazu beigetragen. Und auch der Meerbuscher Hegering zeigt sich bei der Flugschau ganz verzückt.

"Wir sind begeistert, wie viel Verständnis aus der Bevölkerung mit dem Andrang gezeigt wird", sagen Heike Cames und Joachim Kruse vom Hegering Meerbusch.

(rl)
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